„Wir müssen draußen bleiben“
Auch treue Gassi-Geher dürfen ins Tierheim Regensburg nicht rein

19.03.2020 | Stand 12.10.2023, 10:23 Uhr
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Auch das Tierheim Regensburg hat seine Pforten für Besucher und sogar für die treuen Gassi-Geher geschlossen, um das Risiko vor Ansteckung zu minimieren. Der Betrieb läuft ansonsten normal weiter und auch „Hamsterkäufe“ bereiten dem Team keine Sorgen.

Regensburg. Über das Coronavirus kursieren die vielfältigsten Behauptungen. Dazu gehört leider auch, dass sich Haustiere beim Menschen infizieren könnten, beziehungsweise das Virus verbreiten könnten. Aus Angst um oder auch vor dem geliebten Haustier, sollen in anderen Städten Hund, Katze und Maus bereits im Tierheim gelandet sein. Das war in Regensburg glücklicherweise noch nicht der Fall. Tiere muss man aus falschverstandener Tierliebe nicht besonders vor dem neuen Coronavirus schützen, erklärt Christine Hirschberger, zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins Regensburg. Die Vierbeiner können zwar an Corona erkranken, jedoch handelt es sich dabei um einen anderen Virusstamm als dem, der den Menschen derzeit Probleme verursacht. Eine Ansteckung der Tiere ist daher nicht zu vermuten.

Um jedoch eine Weiterverbreitung des Virus unter der Bevölkerung zu vermeiden, hat der Tierschutzverein Regensburg bereits seit Samstag, 14. März, auf Empfehlung des Deutschen Tierschutzbundes seine Pforten für Besucher geschlossen. Wer sich für ein neues „Familienmitglied“ interessiert, kann vorerst nur auf der Homepage des Tierschutzvereins nach dem passenden Haustier suchen. Ebenfalls nicht mehr eingelassen werden freiwillige Helfer und die vielen treuen Gassi-Geher. „Wir haben momentan glücklicherweise wenige Hunde zur Betreuung und zwei große Freilaufareale, da schafft das das Personal mit dem Gassi-Gehen selbst“, erklärt Hirschberger. Denn mehr Zeit haben die Mitarbeiter nun in der Tat, da Hausbesuche und zeitaufwendige Vermittlungsgespräche wegfallen.

Die obligatorische, gemeinsame Mittagspause entfällt nun leider auch. Händewaschen und Desinfektionsmittel werden nun noch stärker in den Arbeitsalltag integriert, als ohnehin schon. Außerdem bleiben die Mitarbeiter des Hundehauses und die des Katzenhauses erst einmal unter sich.

Ob „Hamsterkäufe“ den Verantwortlichen das Leben schwer machen? Man hat hier und da ja auch von leergeräumten Trockenfutter-Regalen in den Tierbedarfsmärkten gehört. Auch das verneint die zweite Vorsitzende im Tierheim Regensburg. Man habe grundsätzlich einen großen Vorrat und Nachschub sei kein Problem.

Hundebesitzern, die nun selbst aufgrund einer Ansteckung in Quarantäne sind, rät Hirschberger, auf die freundliche Hilfe von Familienmitgliedern und Nachbarn zurückzugreifen, denn diesen „Service“ kann das Tierheim nicht bieten.

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