Umwelt
Der Landkreis Cham fördert den Arten- und Klimaschutz

08.02.2020 | Stand 01.08.2023, 13:17 Uhr
−Foto: n/a

Gemeinsam mit den Menschen, Vereinen und Verbänden konnte der Landkreis Cham bereits in den vergangenen Jahren einen wesentlichen Beitrag zu mehr Artenvielfalt, zur Biodiversität und für den Klimaschutz leisten. Für das Jahr 2020 sind die Fortführung bestehender und die Umsetzung neuer Projekte und Maßnahmen geplant.

LANDKREIS CHAM. Landrat Franz Löffler stellte die Projekte, darunter zum Beispiel ein „Hausbaum-Förderprogramm“ für private Gartenbesitzer, zusammen mit Vertretern des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Cham e. V., des Maschinenring Cham, des Bayerischen Bauernverbandes und des Naturparks Oberer Bayerischer Wald e. V. vor. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung, aber vor allem auch bei den Bürgerinnen und Bürgern für den großen Zuspruch: „Man spürt, dass diese Themen von den Menschen nicht nur angenommen, sondern sogar nachgefragt werden.“

Deutlich sichtbare Auswirkungen wird das „Hausbaum-Förderprogramm“ zeitigen: 500 Laub- und Obstbäume stellt der Landkreis Cham zur Neupflanzung in den Dörfern und Siedlungen des Landkreises kostenlos bereit. Bäume sind ideale CO2-Speicher, wirken sich positiv auf das Kleinklima in den Gärten aus und nehmen eine wichtige gestalterische Funktion ein. Interessenten können sich an die örtlichen Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Cham wenden, die auch die Abwicklung der Aktion übernehmen.

Nach dem großen Interesse im letzten Jahr, wo in rund 1500 Gärten und Anlagen Blühflächen mit der „Veitshöchheimer Bienenweide“ angelegt wurden, gibt es auch 2020 wieder Blühsamen-Mischungen bei den Obst- und Gartenbauvereinen.

Die Obst- und Gartenbauvereine helfen auch mit bei der Anlage und Fortführung von Gärten an den Schulen im Landkreis. 40 Schulen beteiligen sich schon an dem Projekt „Schulgarten“ und haben die zugesagte Förderung von 500 Euro beantragt. Ziel ist es, bei den Kindern und Jugendlichen wieder das Bewusstsein für den Wert unserer Lebensmittel zu wecken.

Mais-Alternative und Hecken werden gefördert

Fortgeführt wird die Förderung des Anbaues der Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“, die als Alternativpflanze zum Mais gilt. Landwirte können in Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Cham für weitere 50 Hektar eine Förderung von 500 Euro pro Hektar durch den Landkreis Cham erhalten. Vor allem an Landwirte richtet sich auch die Förderung der Neuanlage von Hecken in der freien Natur. Hecken haben bedeutende Funktionen für die Ökologie und für die Landwirtschaft. Ziel ist es, 1.000 Meter Hecken neu zu pflanzen. Der Landkreis stockt die schon vorhandene 70 Prozent-Förderung nach der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie um weitere 20 Prozent auf. Der Verein Naturpark Oberer Bayerischer Wald ist Ansprechpartner für die Umsetzung.

Gebietseigenes Saatgut für mehr Artenvielfalt

Um die Biodiversität zu sichern, darf künftig bei Ansaaten im Außenbereich außerhalb der Landwirtschaft nur noch gebietseigenes, sog. autochthones Saatgut verwendet werden. Geregelt ist das im Bundesnaturschutzgesetz. Der Landkreis Cham hat deshalb zusammen mit dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald und dem Maschinenring Cham ein Projekt auf den Weg gebracht, welches zum Ziel hat, Wildpflanzensaatgut aus unserem Landkreis für die gesamte Region zu gewinnen.

Eine weitere Möglichkeit, auf wirtschaftlich genutztem Grünland mehr Artenvielfalt zu erreichen, ist die Übertragung von frischem Saatgut von einer artenreichen Spenderfläche auf eine artenarme Empfängerfläche. Auch hier stockt der Landkreis Cham die bestehende 70-prozentige Förderung nach der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR) um weitere 20 Prozent der Kosten auf.

Regensburg