Grüne Bilanz 2017
Die Schönheit der Oberpfalz bewahren

07.03.2018 | Stand 20.07.2023, 18:03 Uhr
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Der Bund Naturschutz (BN) zieht trotz mancher Rückschläge auch in der Oberpfalz insgesamt eine positive „Grüne Bilanz“ für das Jahr 2017. Immer mehr Menschen setzen sich aktiv für die Bewahrung von Bayerns Lebensgrundlagen Boden, Luft und Wasser sowie für die Rettung bedrohter Tiere und Pflanzen in ihrer Heimat ein. Bayerns größter Natur- und Umweltschutzverband freut sich vor allem über Erfolge beim Schutz von einzigartigen Naturlandschaften (zum Beispiel am „Grünen Band Deutschland“), über positive Entwicklungen bei der Wiederkehr von Biber und Wildkatze, aber auch über einen großen Mitgliedergewinn im Jahr 2017. Mit rund 228.000 Mitgliedern und Förderern hat Bayerns größter Umweltverband zum Jahresende 2017 den höchsten Mitgliederstand in seiner 105-jährigen Geschichte (1,8 Prozent mehr gegenüber 2016) erreicht. Daher startet der Bund Naturschutz trotz großer Herausforderungen auch in der Oberpfalz optimistisch in das Jahr 2018.

LANDKREIS REGENSBURG/OBERPFALZ In den bayernweit rund 600 Orts- und Kreisgruppen wurden von den ehrenamtlich Aktiven in ihrer Freizeit über eine Million kostenlose Arbeitsstunden für den Schutz der Heimatnatur geleistet. „Der Einsatz für eine ökologische und soziale Energiewende sowie für eine Agrar- und Verkehrswende zählten 2017 zu den Arbeitsschwerpunkten und hat zu konkreten Fortschritten geführt. So unterstützen immer mehr Stadtwerke die dezentrale Bürgerenergiewende, der ökologische Landbau in Bayern boomt und der Widerstand gegen unsinnige Verkehrsprojekte wächst“, so der BN-Landesbeauftragte Richard Mergner.Als Rückschlag für Bayerns Natur stuft der Bund Naturschutz die Entscheidungen zur weiteren Zulassung von Glyphosat, zur Änderung des Alpenplans am Riedberger Horn und den drohenden Missbrauch des Landesentwicklungsprogramms als „Freibrief für noch mehr Flächenverbrauch“ ein. Im Jahr der Landtagswahl 2018 wird der BN seinen Einsatz für den Klimaschutz, für einen dritten Nationalpark und mehr Naturwälder in Bayern, für Bauernhöfe statt Agrarfabriken und für den Schutz von Boden und Landschaft vor Flächenfraß weiter verstärken. Mit regionalen Veranstaltungen vor der Landtagswahl sollen zudem Forderungen für den Schutz der Alpen vor Profitinteressen, für ein Verbot von Glyphosat und für bessere Schutzvorschriften gegen neue Straßen, Stromautobahnen und Gewerbegebiete „auf der grünen Wiese“ diskutiert werden. „In der Oberpfalz werden wir uns auch 2018 für die dezentrale Energiewende und gegen die HGÜ-Trasse einsetzen“, so Reinhard Scheuerlein, BN-Regionalreferent für die Oberpfalz.

Auch für den Regierungsbezirk Oberpfalz mit seinen sieben BN-Kreisgruppen sei die Bilanz trotz einiger Verluste von Natur und Landschaft für 2017 positiv. In Zusammenarbeit von Kreisgruppen und Landesverband sowie ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern und Bündnispartnern sind dem BN wieder wichtige Erfolge gelungen: Zusammen mit der örtlichen Bürgerinitiative konnte sich der BN darüber freuen, dass die für Kümmersbruck im Landkreis Amberg-Sulzbach geplante Ortsumfahrung durch ein gewonnenes Bürgerbegehren gestoppt wurde. Im Landkreis Tirschenreuth konnte der Bund Naturschutz erreichen, dass beim geplanten Ausbau der B299 durch den Hessenreuther Wald nun eine fachgerecht gestaltete Faunabrücke für wandernde Tierarten errichtet wird. Allerdings sehen sich die oberpfälzer Kreisgruppen zahlreichen weiteren Straßenplanungen gegenüber, wie zum Beispiel den weiterhin vorgesehenen ökologisch schwerwiegenden Ortsumfahrungen von Seubersdorf (Landkreis Neumarkt) und Mantel (Landkreis Neustadt an der Waldnaab). Die BN-Kreisgruppen setzten auch 2017 zahlreichen Verkehrs-Projekten natur- und klimaverträgliche Konzepte entgegen. Freuen konnte sich der BN in der Oberpfalz über weiter steigende Mitgliedszahlen: Im Jahr 2017 wurde die Marke von 17.000 Mitgliedern und Förderern überschritten und ein Zuwachs um fast vier Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt.

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