Landschaftspflegeverband lud ein
Barrierefreies Naturerlebnis auf dem Panoramaweg der Stadt Abensberg

11.11.2019 | Stand 03.08.2023, 3:44 Uhr
−Foto: Foto: Inge Dunkel-Littel

Bereits seit 2011 finden geführte Wanderungen auf Streckenabschnitten des Panoramaweges um Abensberg statt. Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel bereitet zusammen mit Marion Huber-Schallner, Behindertenbeauftragte und Stadträtin der Stadt Abensberg, jedes Jahr eine kleine barrierefreie Wanderung beziehungsweise einen Stadtrundgang vor. So fand auch in diesem Jahr im Rahmen des Jahresprogramms des Landschaftspflegeverbandes Kelheim VöF bei herrlichem Sonnenschein eine Wanderung für Fußgänger und Rollstuhlfahrer statt. Vorbei am Schwefelschwammerl, dem früheren „Stinkebrunnen“, ging es für die naturbegeisterten Gäste hinaus ins Abenstal.

ABENSBERG Die weiten Wiesen der Abensaue sind Heimat vieler Pflanzenarten wie Zahnbürstl (Schlangen-Knöterich), Kikeriki-Hähnel (Kuckuchkslichtnelke) und Tierarten, darunter Storch, Kiebitz und Silber- und Graureiher. Wegen seiner herausragenden Bedeutung für Flora und Fauna ist die Abensaue ein FFH-Gebiet, ein Schutzgebiet von europäischem Rang. „Für einen funktionierenden Hochwasserschutz ist eine intakte Aue von enormer Wichtigkeit“, erklärte Inge Dunkel-Littel auf der gemütlichen Wanderung.

In der eigentlichen Aue sind Weiden und Erlen, sogenannte Weichhölzer charakteristisch. Eine typische Pflanze der Aue ist auch der wilde Hopfen. Diesen zu sehen freute vor allem den ältesten Teilnehmer der Wanderung, Johann Gigl, 91 Jahre, gelernter Brauer aus Biburg.

Neben Informationen zu Tier- und Pflanzenarten und zu den Besonderheiten der Landschaft um Abensberg, gab es auch einige Hinweise zu Heilpflanzen. Mädesüß, eine Hochstaude feuchter bis nasser Standorte, fand wegen ihres Gehalts an Salicylsäure als Schmerz- und Fiebermittel Verwendung.

Auch zur Stadtgeschichte von Abensberg gab es Informationen. Diesmal wurde insbesondere die Entwicklung des Abensberger Heilbades und des Kurbetriebes besprochen. Dieser kam in den 1920er-Jahren gänzlich zum Erliegen. Im Herzogskasten sind zwei sogenannte Badebüchlein zu besichtigen, die noch von der Blütezeit des Kur- und Heilbades zeugen.

An der Wanderung kann jeder teilnehmen. Sie ist jedoch auch speziell für Rollstuhlfahrer geeignet. Spätestens im Herbst 2020 wird die nächste Veranstaltung dieser Reihe stattfinden.

Kelheim