Am Burghang wird gemeckert
Ziegencomeback in Burghausen

08.05.2018 | Stand 28.07.2023, 16:49 Uhr
−Foto: n/a

14 Tauernschecken weiden wieder an den Burghängen. Betreut werden sie von den FÖJlerinnen des Umweltamtes

BURGHAUSEN. Tauernschecken grasen wieder in Freiheit auf den großen Weiden auf den Burghängen oberhalb des Wöhrsees und der Altstadt. 14 Ziegen wurden kürzlich von dem Biobauern Franz Eineder nach Burghausen transportiert und von den beiden FÖJlerinnen des städtischen Umweltamtes Anna Mayer und Denise Betha auf die unterschiedlichen Weiden getrieben.

So manch ein Spaziergänger am Wöhrsee hat freudig und interessiert dabei zugesehen, wie die lieb gewonnenen Stadtziegen auf die Weiden gebracht wurden. „Die Ziegen sind eine echt beliebte Attraktion bei allen Spaziergängern und Badegästen des Wöhrsees geworden. Sobald die Temperaturen ansteigen und der Frühling erwacht, werden wir von den Bürgern der Stadt immer wieder gefragt, wann die Ziegen endlich wiederkommen“, erzählt Anna Mayer, aus dem Umweltamt belustigt.

Auf den steilen Hängen fühlt sich die seltene und robuste Rasse, die ursprünglich in den Hohen Tauern gehalten wurde, besonders wohl und hat den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als Gräser und Jungwuchs abzufressen und damit die Burghänge vom Zuwachsen zu bewahren.

Über die kälteren Monate, von Oktober bis April, kommen die Ziegen in das Winterquartier zu Biobauer Franz Eineder nach Winhöring, der dort mit seinen Schweizer-Saane-Ziegen Milch produziert. In der Wintersaison kommt im Stall gewöhnlich auch der Nachwuchs zur Welt – zwei junge vitale Böcke und zwei Zicklein genießen dieses Jahr zum ersten Mal den Auslauf in der freien Natur bei ihren Müttern auf der Weide.

Gelegentlich büxen die Ziegen auch aus

Während der Sommermonate befinden sich die Ziegen wieder in der Obhut der Absolventinnen des Freiwilligen Ökologischen Jahres bei der Stadt Burghausen. Mindestens drei Mal in der Woche müssen sie die hübsch gescheckten Tiere zur Fütterung locken und die Herde auf Vollständigkeit und Gesundheit kontrollieren. Es kommt nämlich nicht selten vor, dass eine Ziege von der Weide ausbüxt und gemütlich am Ufer des Wöhrsees entlang spaziert. Dann müssen die beiden mit Futtertrog und Leine losziehen und versuchen, diese wieder einzufangen. „Die Ziegen sind aber leider recht schnell und entwickeln clevere Strategien beim Ausbrechen. Da wird das Einfangen schon mal zur Herausforderung. Bisher haben wir es aber doch immer wieder geschafft“, so die FÖJlerinnen. Jetzt bleiben die beliebten Vierbeiner bis zum Herbst auf den großen Weideflächen und genießen die frische Luft und das reiche Pflanzenangebot auf den Burghängen in Burghausen, bis sie zum Einbruch der Kälte wieder in den Stall kommen.

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