NSU
Weil die Oma krank ist: Beate Zschäpe soll in die JVA Gera verlegt werden

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 0:07 Uhr
−Foto: n/a

Die mutmaßliche Terroristin Beate Zschäpe soll von der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln nach Gera in Thüringen verlegt werden.

KÖLN/GERA Einem entsprechenden Antrag der Zschäpe-Verteidiger vom 24. Januar hat das Oberlandesgericht (OLG) München überraschend zugestimmt, wie das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf Justizkreise berichtet. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hatte die Verlegung Zschäpes wegen angeblicher Fluchtgefahr stets abgelehnt. Im Juni 2012 war Zschäpe lediglich ein streng überwachter Kurzbesuch in der JVA Gera genehmigt worden, damit sie ihre Familie treffen kann. Hintergrund der aktuellen OLG-Entscheidung ist laut Focus der schlechte Gesundheitszustand von Zschäpes Großmutter, die als engste Bezugsperson der 38-Jährigen gilt.

In ihrem Antrag hatten Zschäpes Anwälte laut Focus erklärt, ihre Mandantin habe das "dringende, letztlich einzige persönliche Bedürfnis", ihre schwer erkrankte Großmutter noch einmal zu sehen. Die 89-Jährige lag im Herbst 2012 mehrere Wochen im Krankenhaus. Vor wenigen Wochen wurde sie in Jena am Herzen operiert. Den Anwälten zufolge ist die Frau dauerhaft reiseunfähig und kann ihre Enkelin weder in Köln noch in München besuchen, wo Zschäpe ab dem 17. April vor Gericht steht. Sie muss sich wegen Mittäterschaft an den zehn Morden der rechtsextremistischen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) verantworten.

Erst am Freitag, 8. März war der Verdacht aufgekommen, dass Beaste Zschäpe auch in Regensburg auf der Suche nach einem möglichen Anschlagsopfer war.

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