"Skandal um Rosi"
Im Tiergarten Nürnberg geklaut: Lämmchen "Birke" aus dem Puff heißt eigentlich "Rosi"

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 0:18 Uhr
−Foto: n/a

An sich war die Geschichte ja schon kurios genug: Am Montag, 18. Mai, befreite die Polizei ein kleines Lamm, "Birke" genannt, aus einem Münchner Bordell. Nun ist klar: Das Tier wurde kurz zuvor aus dem Streichelzoo des Nürnberger Tiergartens geklaut!

MÜNCHEN/NÜRNBERG Ach ja, "Birke" heißt in Wirklichkeit auch "Rosi". Kein Wunder also, dass die Geschichte nun unter dem Titel "Skandal um Rosi" durch die Medien geistert.

Am Montag, 11. Mai, war aus dem Tiergarten Nürnberg Lämmchen "Rosi" verschwunden, als dann die Geschichte über das Schaf aus dem Puff bekannt wurde, da schuate man auch in Nürnberg ganz genau hin – und entdeckte auf dem von der Polizei zur Meldung über die Razzia im Bordell mitgelieferten Foto (siehe oben), das abgängige Lämmchen.

Die Stellungnahme der Stadt Nürnberg zum Fall

Lammdiebstahl im Tiergarten – "Skandal um Rosi"

Das in einem Münchner Bordell entdeckte Rotkopfschaf-Lämmchen Rosi, das am Freitag, 22. Mai 2015, in den Tiergarten der Stadt Nürnberg zurückgekehrt ist, ist wohlauf. Es wurde während seines "Ausflugs" ordentlich versorgt und ist normal entwickelt, wie der stellvertretende Tiergarten-Direktor Helmut Mägdefrau am Dienstag, 26. Mai 2015, sagte.

Bei einer Drogenrazzia in einem Bordell hatte die Polizei ein junges Schaf aufgefunden und mitgenommen. Nach einer "Erstversorgung" durch die Polizisten wurde das Lamm ans Tierheim München und anschließend an eine erfahrene Schafhalterin vermittelt.

Wie sich herausstellte, war das Lamm am Montag, 11. Mai, unter bislang ungeklärten Umständen aus dem Tiergarten der Stadt Nürnberg gestohlen worden. Die Medienberichte über den kuriosen Fall blieben auch im Tiergarten der Stadt Nürnberg nicht unbemerkt: Tierpflegerinnen identifizierten das Schäfchen auf den Bildern als "ihre" Rosi, ein Lamm der Rotkopfschafe. Der Tiergarten nahm daraufhin Kontakt mit dem Tierheim München und anschließend mit der jetzigen Halterin auf. Seit Freitag ist das Tier wieder in Nürnberg, wo es 30 Tage in Quarantäne verbringen muss, bevor es wieder zu seiner Herde zurück darf.

Die am 26. April im Tiergarten der Stadt Nürnberg geborene Rosi ist eine Handaufzucht, da ihre Mutter das Junge nicht richtig gesäugt hatte. Rosi war zuletzt am Mittag des 11. Mai gesehen worden. Den Mitarbeitern war das Verschwinden des rund 4,5 Kilogramm schweren Tiers zunächst ein Rätsel. Ein Diebstahl erschien zunächst ebenso unwahrscheinlich wie der Übergriff eines Fuchses oder die Möglichkeit, dass Rosi in einem Weiher ertrunken sein könnte. So blieb der Verbleib des Lamms bis zu seinem Auftauchen in München ungeklärt. Nun ermittelt die Polizei.

Der Tiergarten hatte vor mehr als 30 Jahren eine Herde Rotkopfschafe aus den Pyrenäen aufgenommen und deshalb wesentlichen Anteil an der Erhaltung der seltenen Rasse in Europa. Rosi ist eins von drei Jungtieren, die in diesem Jahr im Bereich des Kinderzoos geboren wurden. Insgesamt steht dort nun eine Herde von zwölf Rotkopfschafen – mit Rosi werden es dann wieder 13 sein.

Hier geht's zur Erstmeldung:

Kurioser Einsatz: Polizei befreit Lämmchen "Birke" aus einem Münchner Puff

Regensburg