Nur ein Cent pro Kilometer
„Läufer gegen Krebs“ sammeln aus Kleinstspenden 5.000 Euro für den VKKK

20.03.2020 | Stand 12.10.2023, 10:23 Uhr
−Foto: n/a

„Bei welcher Sportart kann schon der Amateur gemeinsam mit dem Weltmeister an einem Wettkampf teilnehmen? Das geht nur beim Laufen!“ Mit Leib und Seele ist Heiko Pollerspöck Läufer und man merkt, er möchte auch andere für diese Sportart begeistern. Eine Sportart, die so einfach und schlicht ist. Eine Sportart, die ohne große Regeln, ohne großes Equipment auskommt. Eine Sportart, die fast für jeden geeignet ist und lediglich Willen und Durchhaltevermögen abverlangt.

Regensburg. Das Leben ist ein Marathon. Es kommt nicht darauf an, eine kurze Zeit auf Vollgas zu laufen, sondern beständig durchzuhalten – bis zum Schluss. Genau so könnte man auch den Kampf gegen den Krebs bezeichnen. Ein Marathon, bei dem es gilt: nicht aufzugeben – bis zum manchmal bitteren Ende. Das findet auch Andre Zucker. Gemeinsam riefen die beiden Regensburger daher Ende 2018 den Verein „Läufer gegen Krebs“ ins Leben. Wer jetzt glaubt, es handele sich dabei, um eine Laufgruppe krebskranker Menschen, der irrt. Es ist ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Krebskranke und ihre Angehörigen finanziell zu unterstützen. Geboren wurde diese Idee von Andre und seiner Ehefrau Anja Zucker, die privat bereits vor der Gründung des Vereins schon immer mal wieder an KUNO spendeten. „Es geht einem einfach an die Nieren, wenn man kleine Kinder gegen eine so bösartige Krankheit wie Krebs kämpfen sieht – besonders, wenn man selbst Kinder hat“, berichtet Zucker, der Vater einer kleinen Tochter ist.

Zucker und Pollerspöck sind beruflich „Schreibtischtäter“. Das Laufen hilft ihnen, den Kopf frei zu bekommen und fit zu bleiben, denn so manche „Wehwehchen“ lassen sich durch die Bewegung lindern, sind sich die beiden Läufer einig. Ihr persönlicher „Tachometer“ zeigt am Ende des Jahres meist gut 1.500 gelaufene Kilometer an. Und: Man vergleicht sich gerne mit anderen Läufern – nicht so sehr um des Wettbewerbs willen, wie Zucker meint, sondern als Motivation vielleicht doch noch ein bisschen mehr zu schaffen. Aus dieser Idee heraus wurde die Aktion geboren, pro gelaufenem Kilometer einen kleinen Betrag für den guten Zweck zu spenden. Die Idee verbreitete sich wie ein kleines Lauffeuer und innerhalb kürzester Zeit kamen 800 Euro zusammen. Jetzt galt es, noch eins drauf zu setzen. Zucker rief offiziell zur Aktion „Ein Cent pro Kilometer“ auf. Jeder Läufer – egal ob Mitglied in dem kleinen Verein, der momentan 25 Mitglieder zählt, oder nicht, durfte mitmachen. „Wir haben ein wunderbares Feedback mittlerweile sogar schon aus ganz Deutschland“, freut sich Zucker. Hunderte Menschen teilten ihm ihre persönliche Jahreslaufleistung mit, und spendeten. Dafür gab es anerkennende Urkunden für jedermann. „Selbst ältere Damen machten mit und notierten die Schritte, die sie beim täglichen Gassigehen mit ihrem Hund machten“, freuen sich die Initiatoren. Denn: Keine Spende ist zu klein. Und so kam selbst mit Kleinstbeträgen von zwei Euro die unglaubliche Summe von 5.000 Euro zusammen, die Ende Februar an den VKKK übergeben wurde. Hinzu kommen noch rund 400 Euro für die DKMS-Deutschland, die aus dem Verkauf der vereinseigenen Lauf-shirts stammen. Doch damit nicht genug, auch eine Aktion für die Deutsche Krebshilfe ist geplant. „Unser Erfolg für die gute Sache beflügelt uns, weiterzumachen“, freuen sich die beiden Regensburger, die stolz auf das durchwegs positive Feedback sind. „Es ist toll, auf großen Laufveranstaltungen wie dem ‚Schuster Tegernseelauf‘ Läufer mit unseren Shirts zu entdecken oder von krebskranken Läufern selbst für unser Engagement gelobt zu werden“, freut sich Pollerspöck.

Wer mehr über den Verein erfahren möchte, kann sich direkt an Andre Zucker wenden – am besten per Mail an info@laeufer-gegen-krebs.de. Aus gegebenem Anlass sei darauf hingewiesen, dass sich die Läufer in der derzeitigen Situation nicht mehr in Gruppen treffen.

Regensburg