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Regensburger Leichathletik-Asse freuen sich auf Meisterschaft in Nürnberg

17.07.2018 | Stand 31.07.2023, 9:34 Uhr
−Foto: Foto: Kiefner (

Für die Athleten/Innen der LG Telis Finanz sind die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften am kommenden Wochenende eigentlich so etwas wie ein Heimspiel und trotzdem stehen die Titelkämpfe in diesem Jahr nicht mehr im Fokus vieler Regensburger Asse.

REGENSBURG Schuld daran ist die besondere Konstellation mit den zwei Wochen später in Berlin stattfindenden Europameisterschaften, für die mit Franzi Reng, Anja Scherl, Jonas Koller und Philipp Pflieger bereits vier Telis-Marathonis nominiert sind und inmitten ihrer finalen EM-Vorbereitungen auf einen Start in der bayerischen Heimat verzichten. Lediglich der Deutsche 800-Meter-Meister Benedikt Huber hat inzwischen auf der Bahn die EM-Norm abgehakt und kann sorgenfrei die erneute Titelverteidigung angehen. Auch für Florian Orth, dem Olympiateilnehmer und EM-Siebten von 2016 über die 5.000m, steht der DM-Start unter ungünstigen Vorzeichen. Er will am Samstag im belgischen Heusden seinen EM-Start mit einer 5.000m Zeit unter

13:35 Minuten möglich machen, hat aber dann die Verbandsauflage, am Sonntagnachmittag rechtzeitig an der Startlinie in Nürnberg zu stehen.

Sollte Heusden erfolgreich ausfallen, folgt eine Nacht- und Nebelreiseaktion. Nicht ganz so heiß wird das Unternehmen „EM-Qualifikation“ für Miriam Dattke. Sie wird bereits am Mittwoch in Bellinzona versuchen, die dafür geforderte Zeit von 15:40 Minuten zu realisieren. Sollte dies nicht klappen, startet sie auf dieser Strecke ihren letzten Versuch in Nürnberg. „Wenigstens Beni Huber kann den Heimstart in der Noris entspannt angehen. Drei deutsche 800m Läufer können in Berlin starten und drei haben den Richtwert von 1:46,50 Minuten bereits unterboten. Der Telis-Mann ist einer davon.

„Ich denke, er wird sich am kommenden Wochenende in bekannt starker Meisterschaftsform vorstellen“, sagt dazu sein Coach und Telis-Cheftrainer Kurt Ring, „die Aktionen mit Florian und Miriam sind natürlich gewagte Aktionen auf den letzten Drücker. Die Qualifikationen zur Heim-EM kosten uns bei den derzeit gängigen DLV Nominierungslinien sehr viel Kraft. Bis zu zehn Athleten permanent die ganze Saison in der EM-Erwartungsschleife gehabt zu haben, ist unnötiger Stress.“ Mit Tim Ramdane Cherif, der in seiner EM-Marathonvorbereitung erst knapp vor dem entscheidenden Rennen verletzungsbedingt scheiterte, kann zumindest einer jener zehn Hoffnungsträger nach einer langen Auszeit am 5.000m Rennen teilnehmen, während der Deutsche Vizemeister über 10.000 Meter Simon Boch nach seinem DM-10.000-Meter-Coup vom 19. Mai von einer gesundheitlichen Störung in die andere stolpert, genauso wie sein Athletenhaus-Kumpel Dominik Notz, die beide bei günstigen Saisonverläufen Chancen auf einen EM-Platz gehabt hätten.

Auch die letztjährige 5.000-Meter-Fünfte Thea Heim musste auf Grund einer hartnäckigen Virus-Erkrankung im Frühjahr alle Träume von höheren Zielen vorzeitig begraben, hofft aber in Nürnberg zumindest auf ihre erste 5.000-Meter- Zeit unter 16 Minuten. Für U23 Mann Moritz Beinlich kommen die zwölfeinhalb Runden am kommenden Sonntag nach einer Sommergrippe wohl auch noch zu früh.

Dennoch will er einfach dabei sein. Mit an Bord hat die LG Telis Finanz auch eine Dreimal-1000-Meter-Staffel der U20. An einem guten Tag können Linus Wiedenbauer, Julian Öchsl und Benedikt Brem durchaus ins Finale laufen. „Pleiten, Pech und Pannen haben uns jetzt während der ganzen Sommersaison verfolgt, wenn wir mit Beni Huber eine Medaille holen, bin ich unter den gegebenen Vorzeichen sehr froh“, schätzt Kurt Ring die diesjährigen DM-Chancen der LG Telis Finanz sehr zurückhaltend ein.

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