Führung in Hof
Der Scharfrichter erklärt, „wo einst die Scheiterhaufen loderten“

04.10.2018 | Stand 03.08.2023, 4:39 Uhr
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Haben Sie gute Nerven? Mit dem Hofer Scharfrichter Meister Franz Schmidt erleben Sie spannende und unvergessliche Momente. Eine historisch fundierte und lebendige Reise durch Aberglaube, Justiz- und Heilwesen.

HOF Mittelalterliche Geschichte wird lebendig, wenn der Henker von seinem nicht alltäglichem Handwerk berichtet: Wo einst die Scheiterhaufen gelodert haben, wo die peinlichen Befragungen stattfanden, wo Übeltäter am Pranger standen und das kaiserliche Blutgericht tagte – wer wüsste das besser als einer, der auf Geheiß der Justiz Todes- und Leibesstrafen vollziehen musste und auch gefoltert hat?

Als Scharfrichter war er auch Bordellwirt und Hundeschläger, er reinigte die Kloaken oder beseitigte die Körper toter Menschen und Tierkadaver. Oft hatte er auch medizinische Kenntnisse und betätigte sich als Heiler. Als ʹunehrlichʹ galt der Berufsstand des Henkers, er lebte für sich und wurde von den Leuten gemieden. Meist wurde er vom Vater ausgebildet, der das Amt an den Sohn weitergab. Nach der Meisterprobe, dem nach allen Regeln der Kunst mit dem Schwert abgeschlagenen Kopf eines Verurteilten, durfte er tätig werden.

Heute ist Meister Franz Schmidt vor historischer Kulisse anzutreffen und nimmt Sie mit auf seine Runde. Für empfindsame Personen und Jugendliche unter 14 Jahren ist die Führung nicht geeignet. Sie findet am Mittwoch, 10. Oktober, um 20 Uhr statt. Treffpunkt ist der Rathausbrunnen, die teilnahme kostet fünf Euro. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Schwandorf