Organisierte Tätergruppen aktiv
Enkeltrick-Betrüger scheitern an aufmerksamen Mitbürgern

23.08.2018 | Stand 29.07.2023, 12:33 Uhr
−Foto: n/a

Erneut versuchten Trickbetrüger über den ganzen Mittwoch, 22. August, hinweg, an das Geld von Senioren zu kommen. Zweimal gelang es aufmerksamen Mitbürgern, einen fast vollendeten Betrug zu verhindern. In allen Fällen ermittelt die zuständige Kriminalpolizei.

OBERFRANKEN Die Oberfränkische Polizei registrierte am Mittwoch erneut mehrere Versuche des sogenannten Callcenter-Betrugs. Organisierte Tätergruppen riefen im ganzen Regierungsbezirk Senioren an und gaben sich als Enkel oder nahe Verwandte aus. Durch das Vortäuschen einer finanziellen Notlage versuchten sie, an das Geld der älteren Menschen zu kommen. Eine Vielzahl von Angerufenen erkannte jedoch die Masche und verständigte die Polizei.

In Kronach stieg ein getäuschtes Rentnerehepaar in ein Taxi und ließ sich zu einem Kreditinstitut fahren. Während der Fahrt erzählten sie dem Fahrer von ihrem Vorhaben, dem vermeintlichen Enkel eine hohe Bargeldsumme übergeben zu wollen. Der Mann, dem die Sache seltsam vorkam, legte einen Zwischenstopp bei der Kronacher Polizei ein. Dort flog der Betrug schließlich auf.

Im Landkreis Wunsiedel brachten die Täter eine 88-Jährige dazu, dem angeblichen Verwandten 25.000 Euro für einen sofortigen Hauskauf zu überlassen. Bei der Abhebung der Summe fragte eine Bankangestellte kritisch nach und deckte so die fast gelungene Straftat auf.

Das vorbildliche Verhalten des Taxifahrers und der Bankangestellte verhinderten jeweils einen erheblichen finanziellen Schaden der Senioren.

Die Polizei Oberfranken warnt potentielle Betrugsopfer: Seien Sie kritisch im Umgang mit telefonischen Geldforderungen! Rufen Sie selbst den angeblichen Angehörigen zurück und vergewissern Sie sich über eine finanzielle Notlage! Fragen Sie persönliche Informationen ab, die nur Sie und Ihre Angehörigen kennen können! Besprechen Sie sich mit anderen Personen, denen Sie vertrauen! Übergeben Sie niemals Geldbeträge an fremde Personen, auch wenn sie beauftragte Boten sein sollen! Lassen Sie sich Dienstausweise vorzeigen oder den Einsatz telefonisch bei der zuständigen Polizeidienststelle bestätigen, wenn angebliche Zivilpolizisten Ihre Wertsachen verwahren wollen! Verständigen Sie im Verdachtsfall die Polizei unter der kostenlosen Notrufnummer 110!

An die Angehörigen von Senioren: Klären Sie ihre älteren Verwandten auf, wie die Täter vorgehen! Vereinbaren Sie gegebenenfalls Kennwörter, um sich am Telefon legitimieren zu können!

An die Mitarbeiter von Bankinstituten appelliert die Polizei: Fragen Sie, wie Ihre Kollegin, kritisch nach, wenn ältere Menschen ungewöhnlich hohe Bargeldbeträge abheben! Sensibilisieren Sie ältere Menschen hinsichtlich der gängigen Betrugsmaschen! Verständigen Sie die Polizei, wenn Sie den Verdacht einer Straftat hegen!

Schwandorf