Mutmaßlicher Tierquäler gesucht
Giftköder in Regensburg gefunden – „Peta“ bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

05.10.2019 | Stand 31.07.2023, 8:23 Uhr
−Foto: n/a

Mutmaßlicher Tierquäler gesucht: Laut Polizeiangaben entdeckte eine Anwohnerin aus der Regensburger Friedrich-Ebert-Straße am Mittwoch, 2. Oktober, zwei Giftköder in Form von Leberkäse und Hackfleisch. Sie meldete den Fund der Polizei.

REGENSBURG Eine Streife fand daraufhin bei der Absuche einen weiteren solchen Köder. Sachdienliche Hinweise auf den Täter sowie weitere Köderfunde sollten der Polizeiinspektion Regensburg Süd unter der Telefonnummer 0941/ 506-0 gemeldet werden.

„Peta“ setzt Belohnung aus

Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, setzt „Peta“ nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 0152/ 07373341 oder per Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.

„Der Unbekannte, der die Giftköder vermutlich ausgelegt hat, um damit Tieren zu schaden, muss gestoppt werden“, sagt Judith Pein im Namen von „Peta“. „Derartige Täter zu überführen ist oft schwierig, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann es in solchen Fällen auf den noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Arbeit der Polizei unterstützen sowie Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen. Der Täter muss sich darüber im Klaren sein, dass mit gefährlichen Stoffen präparierte Köder nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch für Kinder lebensbedrohlich sein können.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen

Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Die Tierschutzorganisation setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

Regensburg