Unfälle verhindern
Städtische Lastwagen wurden mit kamerabasierten Abbiegeassistenten aufgerüstet

08.07.2019 | Stand 29.07.2023, 8:45 Uhr
−Foto: n/a

Um Verkehrsunfällen beim Rechtsabbiegen vorzubeugen, hat die Stadt Regensburg jetzt alle schweren Lastkraftwagen des städtischen Fuhrparks mit kamerabasierten Abbiegeassistenten ausgerüstet.

REGENSBURG Damit soll erreicht werden, dass Fahrradfahrer, die sich beim Rechtsabbiegevorgang im toten Winkel befinden vom Lkw-Lenker rechtzeitig erkannt werden. Schwere Unfälle, mit möglicherweise sogar tödlichem Ausgang, sollen so verhindert werden.

Vorangegangen ist eine längere Recherche nach dem am besten geeigneten System. Priorisiert wurde dabei eines, das nur dann Alarm schlägt, wenn sich eine Person im toten Winkel befindet. Damit entschied sich die Stadt ausdrücklich gegen Systeme, die mittels Sensoren das Geschehen auf der rechten Fahrzeugseite erfassen, da hier auch Verkehrsschilder oder Bäume am Straßenrand Fehlwarnungen auslösen könnten. Eine hohe Rate solcher Fehlauslösungen würde sich möglicherweise negativ auf die Akzeptanz und das Vertrauen des Fahrers in das System auswirken, so die Einschätzung der Experten.

Herzstück des jetzt gewählten kamerabasierten Abbiegeassistenten ist eine unterhalb des rechten Außenspiegels montierte Kamera mit einer 150-Weitwinkel-Linse, die den Bereich unmittelbar vor und neben dem vorderen rechten Eck des Lkw erfasst und das Bild auf einen Monitor überträgt, der sich im Bereich der rechten A-Säule befindet. Da sich der Fahrer beim Abbiegevorgang auf den rechten Außenspiegel des Lkw konzentriert, schaut er intuitiv auch in Richtung des Monitors und hat damit einen sehr guten Überblick über Personen, die sich eventuell im toten Winkel aufhalten. Aktiviert wird das System durch Setzen des rechten Blinkers vor dem Abbiegevorgang. Auch ein Dauerbetrieb durch einen Schalter am Armaturenbrett ist möglich.

Die Nachrüstung der schweren Fahrzeuge soll zum einen natürlich dazu beitragen, Unfälle beim Abbiegen zu verhindern. Sie soll aber auch die eigenen Fahrer vor den psychischen Belastungen schützen, die schwere Verkehrsunfälle ja auch für die Unfallverursacher mit sich bringen.

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