Vielzahl an Nutzungen
Konzept „Menschen in Not Schutzhaus“ im früheren Bürgerstift St. Michael weiterentwickelt

09.07.2018 | Stand 04.08.2023, 8:25 Uhr
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Das im 18. Jahrhundert gebaute Bürgerstift wurde bis 2015 als Seniorenheim genutzt. Planungen sahen für die Zeit danach schon damals ein „Menschen in Not Schutzhaus“ vor, in dem besonders hilfs- und unterstützungsbedürftige Menschen Sicherheit und Entwicklungschancen bekommen sollten. Im Sommer 2015 musste das „Michelstift“ dann aber kurzfristig als Unterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden, was bis April 2017 andauerte.

REGENSBURG Am letzten Donnerstag wurde im Jugendhilfeausschuss der weiterentwickelte Plan für das „Menschen in Not Schutzhaus“ vorgestellt. Eine Vielzahl von Nutzungen wird dort in naher Zukunft unterkommen: Das Haus wird einem Kinderschutzhaus für bis zu acht Kinder sowie Kindern, die in Regensburg in Obhut genommen werden müssen, Platz bieten. Für betreutes Jugendwohnen – hier speziell für Mädchen – ist ein Wohnangebot geplant. Falls nötig, können alleinerziehende Asylbewerberinnen aus den Gemeinschaftsunterkünften hier ebenfalls einziehen. Weiterhin kann ehemaligen unbegleiteten minderjährigen Ausländern Wohnraum angeboten werden, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen können. Ferner werden Übergangswohnungen für zugewanderte Familien aus Südosteuropa mit untergebracht. Um eine positive Entwicklung auf dem Ausbildungssektor der Stadt Regensburg zu unterstützen, wird Auszubildenden Wohnraum angeboten werden. Weiterhin ist vorgesehen, das Projekt „Wellkom“ – ein Wohnfähigkeitstraining für junge Menschen – hier unterzubringen. Neben diesen Nutzungen wird das Stadtteilprojekt West hier seinen Platz finden, zudem gibt es Büroräume für das Amt für Jugend und Familie und den Deutschen Kinderschutzbund e. V., Kreisverband Regensburg/Oberpfalz.

„Zusammenfassend“, so SPD-Stadträtin Evelyn Kolbe-Stockert, „sind hier viele Themen der gesetzlich verankerten Aufgaben der Jugendhilfe vertreten. Das Nutzungskonzept mit seiner räumlichen Nähe bietet viele Synergieeffekte. Gleichzeitig ist viel Expertenwissen in einem Haus konzentriert.“ Verantwortlich, dass diese gebündelte Jugend-und Familienhilfe gut klappt, ist Herr Dorner vom Amt für Jugend und Familie. Dank haben aber alle Dienststellen der Verwaltung verdient, die dieses umfassende Nutzungskonzept geplant haben. Freie Träger wurden bei den Planungen von Anfang an mit eingebunden, um keine Konkurrenzsituation entstehen zu lassen. Evelyn Kolbe-Stockert erklärt: „Die SPD-Fraktion wünscht allen zukünftigen Bewohnern und Nutzern des ‚Menschen in Not Schutzhauses‘ ein friedliches und sicheres Unterkommen und die Möglichkeit, in Ruhe die Zukunft zu planen. Allen Mitarbeitern in den verschiedenen Beratungsstellen wünschen wir ein erfolgreiches Arbeiten.“

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