Zugverbindung
Jürgen Mistol fordert die Schließung der Taktlücken in der Oberpfalz

06.06.2018 | Stand 29.07.2023, 13:49 Uhr
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Die Grundphilosophie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ist der sogenannte Bayern-Takt. In ganz Bayern, auch im ländlichen Raum, soll den Fahrgästen von frühmorgens bis spätabends, auch am Wochenende, mindestens ein Stundentakt zur Verfügung stehen, der für deutlich mehr Akzeptanz der bayerischen Bahnen als Verkehrsmittel sorgen soll. Der Bayern-Takt weist aber Lücken auf.

BAYERN „In der Oberpfalz betrifft dies auch Hauptstrecken, wie zum Beispiel auf der Strecke von Regensburg nach Amberg fährt zwischen 21.38 Uhr und 23.35 Uhr kein Zug oder von Cham gibt es ab 21.22 Uhr überhaupt keine Verbindung mehr nach Regensburg oder auch zwischen Wiesau und Weiden existiert von 21.28 Uhr und 23.48 Uhr keine Zugverbindung“, stellt Jürgen Mistol, stellvertretender Vorsitzender der grünen Landtagsfraktion, kritisch fest. Er fordert außerdem eine Verkürzung der Fahrtzeiten auf den Hauptstrecken: „Wenn man zum Beispiel auf der Stecke Amberg – Regensburg 31 Minuten in Schwandorf auf den Anschlusszug, umgekehrt 25 Minuten, warten muss, ist das kein Anreiz vom Auto auf die Bahn umzusteigen“, so Mistol. Dies betrifft die Züge 8.33, 12.33 und 14.33 Uhr ab Amberg und 8.14, 10.14 und 12.14 Uhr ab Regensburg.

Es gibt aber auch 15 Eisenbahnstrecken in Bayern, die montags bis freitags grundsätzlich nur zweistündlich bedient werden (siehe die schriftliche Anfrage im Anhang). In der Oberpfalz handelt es sich um die Strecken Furth im Wald – Domažlice, Cham – Waldmünchen, und Cham – Lam. Am Wochenende werden sogar 27 Strecken nicht stündlich bedient. Um die Taktlücken zu schließen fordern die Grünen die Staatsregierung in einem Antrag (siehe Anlage) auf, auf den Eisenbahnstrecken, auf denen die Bayerische Eisenbahngesellschaft noch keinen Stundentakt bestellt, für ein stündliches Zugangebot von frühmorgens bis spätabends, auch am Wochenende zu sorgen.

Der Antrag wird am morgigen Donnerstag, 7. Juni, im Ausschuss für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie behandelt. „Bei den überschaubaren Mehrkosten müsste eigentlich auch die CSU zustimmen“ so Jürgen Mistol. Nach überschläglicher Berechnung und einem durchschnittlichen Zugkilometerpreis von 8,08 Euro dürften für die Schließung der Taktlücken im Bayern-Takt weniger als 20 Millionen Euro pro Jahr ausreichen. Damit kostet die Angebotsausweitung unter zwei Prozent dessen, was die Bayerische Eisenbahngesellschaft derzeit für Bestellentgelte bereitstellt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt in der Größenordnung von einer Milliarde Euro pro Jahr SPNV-Leistungen.

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