Sicherheitsbericht 2017 für Regensburg
Weniger Einbrüche – weniger Gewalt – mehr Betäubungsmitteldelikte!

27.04.2018 | Stand 20.07.2023, 20:10 Uhr
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Auch im Jahr 2017 hatte die Regensburger Polizei neben ihren täglichen Aufgaben wieder besondere Einsätze zu bewältigen. Beispielhaft erwähnt seien hier die Bombenfunde im Neubaugebiet „Das Dörnberg“. In einem Fall machte die Entschärfung nicht nur die Evakuierung von Wohn- und Geschäftsgebäuden im Umfeld, sondern überdies die Räumung der Justizvollzugsanstalt Regensburg erforderlich.

REGENSBURG Im Bereich der Gesamtstraftaten ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht kann ein Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermeldet werden. Mit 12.808 Straftaten wurde die niedrigste Kriminalitätsbelastung der vergangenen fünf Jahre registriert. Wie im Jahr 2016 konnte im Jahr 2017 erneut die Marke von 13.000 Straftaten unterschritten werden. Die Häufigkeitszahl der Stadt Regensburg ging mit 8.617 für das Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent zurück. Der Begriff der Häufigkeitszahl umfasst alle polizeilich bekannt gewordenen Straftaten auf 100.000 Einwohner berechnet. Als Einwohner zählen hier nur mit Erstwohnsitz gemeldete Personen. 2016 lag die Häufigkeitszahl bei 8.879.

Mit 61,4 Prozent geklärten Straftaten ohne Aufenthaltsrecht gelang 2017 die höchste Aufklärungsquote im Fünfjahresvergleich.

Diebstahlskriminalität

Die Diebstahlskriminalität nahm 2017, exakt wie im Vorjahr, einen Anteil von 41,7 Prozent an den Gesamtstraftaten ohne Aufenthaltsrecht ein. Sie entwickelte sich jedoch mit einem leichten Rückgang von 0,9 Prozent auf 5.334 Straftaten positiv. Im Jahr 2016 lag die Anzahl der Delikte bei 5.385. Im Fünfjahresvergleich gelang es erneut, die Diebstahlsbelastung deutlich unter die Marke von 6.000 Fällen zu senken. Etwa 19,1 Prozent oder 1.021 der Diebstahldelikte ereigneten sich im Bereich der Innenstadt.

Fahrraddiebstahl

In diesem Deliktsfeld konnte mit 907 registrierten Fällen abermals ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr um 20,9 Prozent festgestellt werden. Hiermit wurde im Fünfjahresvergleich erstmalig die Marke von 1.000 Fällen unterschritten (2013: 1.180 Fälle/2014: 1.206 Fälle/2015: 1.458 Fälle/2016: 1.147 Fälle). Diese positive Entwicklung konnte durch die Regensburger Polizei unter anderem mit der Gründung der Ermittlungsgruppe Fahrrad im März 2016 erreicht werden. Die Bekämpfung des Fahrraddiebstahls im Stadtgebiet hat trotz des signifikanten Rückgangs nach wie vor Priorität.

Diebstahl an/aus Kfz

Im Jahr 2017 wurden 475 Fälle zur Anzeige gebracht, im Vorjahr ereigneten sich 65 Fälle mehr in diesem Deliktsfeld. Etwa ein Drittel der Diebstähle an/aus Pkw im Bereich der Oberpfalz wurden im Stadtgebiet Regensburg verübt. Erfreulicherweise konnte die Aufklärungsquote mit 21,3 Prozent in diesem Phänomenbereich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt werden. Für die Täter wurde hier bei Betrachtung der Einzelfälle häufig ein Anreiz durch zurückgelassene Gegenstände in den Fahrzeugen geschaffen. Daher ergeht der dringende Appell, Wertgegenstände bei Verlassen des Fahrzeugs nicht sichtbar zurückzulassen, denn Gelegenheit macht Diebe!

Wohnungseinbruchdiebstahl

Im Bereich der Wohnungseinbrüche zeigte sich 2017 mit 106 Fällen in der polizeilichen Kriminalstatistik ein Rückgang zum Vorjahr um 36,1 Prozent und der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich. Die Tatsache, dass über die Hälfte der Taten im Versuchsstadium stecken bleiben, lässt darauf schließen, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Häuser und Wohnungen sicherheitstechnisch besser ausrüsten, sodass ein Eindringen nicht mehr so leicht möglich ist. Zur Vorbeugung von Wohnungseinbrüchen durch bauliche Sicherungsmaßnahmen stehen die kriminalpolizeilichen Fachberater zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter www.polizei-beratung.de und unter www.kfw.de. Des Weiteren setzt die Regensburger Polizei auf die Mithilfe aus der Bevölkerung und bittet darum, verdächtige Wahrnehmungen zu Personen oder Fahrzeugen zeitnah mitzuteilen.

Betäubungsmittelkriminalität

Die Deliktszahlen stiegen in diesem Bereich um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 866 Fälle an. Die Zahlen sprechen zum einen für eine hohe Kontrolldichte und zum anderen für eine entsprechende Verfügbarkeit illegaler Drogen. Mit zwölf Drogentoten im Jahr 2017 im Stadtgebiet Regensburg sank die Anzahl um zwei Personen im Vergleich zum Vorjahr. Die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität mit ihren Auswirkungen auf die Gesamtkriminalität wird in 2018 wiederum einen Schwerpunkt der Regensburger Polizeiarbeit darstellen. Neben der Repression ist die Polizei auch präventiv, zum Beispiel an Schulen, tätig, um frühzeitig jungen Menschen die Folgen von Suchterkrankungen näher zu bringen.

Gewaltkriminalität

Für die Gewaltkriminalität konnte im Jahr 2017 mit 410 Fällen ein Rückgang von 6,8 Prozent im Vergleich zu 2016 mit 440 Delikten verzeichnet werden. Bei 74 Prozent der 410 Fälle handelte es sich um gefährliche und schwere Körperverletzungen. Unter diesen Deliktsbereich fallen aber auch Tötungs- und Raubdelikte sowie Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Circa 30 Prozent aller Körperverletzungsdelikte wurden in der Innenstadt begangen. Allerdings sind die Fallzahlen hier nach wie vor deutlich unter den Werten der Jahre 2013 bis 2016. Alkohol spielte hier oftmals eine nicht unerhebliche Rolle.

Straßenkriminalität:

Die Straßenkriminalität umfasst Raub- und Sexualdelikte, gefährliche und schwere Körperverletzungen, Diebstähle und Sachbeschädigungen, die auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln begangen werden. Die zugeordneten Taten beeinflussen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in besonders hohem Maße. 2016 konnte mit 2830 Fällen erstmals im Fünfjahresvergleich die Marke von 3.000 Delikten unterschritten werden. Im Jahr 2017 konnte mit 2.625 Taten erneut ein Rückgang um 7,2 Prozent verzeichnet werden. Im Innenstadtgebiet konnte mit 563 Delikten ebenfalls der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich und ein Rückgang von 1,6 Prozent zum Vorjahr festgestellt werden. In diesem Phänomenbereich war insbesondere eine Zunahme bei den sonstigen Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen, von 317 Fällen im Jahr 2016 um 22,4 Prozent auf 388 Taten im Jahr 2017, zu verzeichnen.

Resümee

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der positive Trend aus 2016 in nahezu allen Deliktsbereichen fortgesetzt hat. Die Zahl der Gesamtstraftaten im Stadtgebiet ist mit 12.808 auf den niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre gesunken. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote mit 61,4 Prozent auf den höchsten Wert im Betrachtungszeitraum. In Regensburg kann man aus Sicht der Polizei gut und sicher leben.

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