Raser haben Hochkonjunktur
Mit Bleifuß durch die Krise

01.04.2020 | Stand 13.09.2023, 0:35 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Weniger Verkehr, freie Straßen – das ist ein Paradies für Raser. Die Verkehrspolizei Landshut verzeichnet massive Verstöße.

Landshut. Seit Beginn der Corona-Krise leeren sich die Straßen zusehends. Trotzdem führt die Verkehrspolizeiinspektion Landshut ihre Geschwindigkeitskontrollen weiter fort. Nicht zu Unrecht, wie das Ergebnis beweist. Die Anzahl der gemessenen Fahrzeuge und auch die Menge der Beanstandungen hat sich zwar verringert, aber es werden wesentlich höhere Geschwindigkeiten gefahren. Offenbar fahren die Raser jetzt noch rücksichtsloser. Fast keine Messung vergeht, egal ob innerorts oder auf Landstraßen, ohne gemessene Geschwindigkeiten weit über dem Limit.

Die sonst eher seltenen Spitzenwerte überholen sich aktuell fast täglich. 172 Stundenkilometer auf der B 388 bei Bodenkirchen statt 100. Auf der B 15 bei Ergolding wurden statt der erlaubten 100 km/h 164 gemessen. Auch in Saal an der Donau wurden trotz der vorgeschriebenen 70 km/h gleich 143 festgestellt. Aber auch innerorts liegt der Spitzenwert erheblich über dem Erlaubten. Mit 113 Stundenkilometern durch Obersüßbach und 94 km/h waren es in Dietrichstetten. In Gottfriedingerschwaige (erlaubte 50) schaffte es ein Pkw-Fahrer, sogar mit seinem Anhänger, mit 116 Stundenkilometern geblitzt zu werden.

„Das sind nur Beispiele, die in den letzten Tagen bei der Verkehrspolizei Landshut gleich mehrmals täglich festgestellt werden mussten. Die Fahrzeugführer müssen in naher Zukunft nicht nur mit einem Ausgehverbot, sondern auch mit einem Ausfahrverbot bis zu 3 Monaten rechnen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.

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