Große Suchaktion
Audi kommt von der Straße ab und überschlägt sich – betrunkener Fahrer macht sich zu Fuß aus dem Staub

26.01.2020 | Stand 04.08.2023, 3:45 Uhr
−Foto: n/a

Ein vorbeifahrender Autofahrer entdeckte am Samstag, 25. Januar, 21.33 Uhr, einen total beschädigten Pkw im Acker und verständigte die Polizei, nachdem vom Fahrer weit und breit nichts zu sehen war.

KÖSCHING Der Verkehrsteilnehmer entdeckte den polnischen Audi A 4auf der Kreisstraße zwischen Kösching und dem Köschinger Waldahaus etwa einen Kilometer nach dem Ortsausgang Kösching einen polnischen Audi A4 im cker. Das Fahrzeug war zuvor offensichtlich in einer Linkskurve aufgrund überhöhter Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich anschließend im angrenzenden Acker überschlagen. Nachdem der verunfallte Autofahrer nicht gefunden werden konnte, wurde die Polizei verständigt. Doch auch die Streifenbesatzung konnte den Fahrer vor Ort nicht auffinden. Lediglich der Geldbeutel mit einer polnischen ID-Card und weiteren Dokumenten konnte im Pkw auf der Fahrerseite gefunden werden, sodass man wenigstens wusste, nach wem man vermutlich suchen musste. An dem total beschädigten Pkw waren sämtliche Airbags aufgegangen und die Seitenscheibe auf der Fahrerseite zersplittert. Im Fahrzeuginneren befanden sich mehrere Blutspuren, weshalb nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der definitiv verletzte Autofahrer bei frostigen Temperaturen orientierungslos umherirrt. Aus diesem Grund wurde eine größere Suchaktion gestartet, an der sich auch die Köschinger Feuerwehr mit 41 Mann beteiligte. Der Katastrophenschutz des Landkreises Eichstätt unterstützte mit Einsatzkräften, einer Wärmebildkamera und einer Drohne bei der Suche. Weiter wurde ein sogenannter Mantrailer an der Unfallstelle eingesetzt, der eine Spur aufnehmen konnte, die jedoch an der Straße wieder endete, weshalb auch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Verunfallte von einem Autofahrer aufgenommen worden war. Die gesamte Absuche der Umgebung und des Köschinger Krankenhauses verlief jedenfalls ergebnislos und wurde nach circa drei Stunden abgebrochen.

Genau zu dieser Zeit meldete eine Streife der Beilngrieser Polizei, dass sie den gesuchten Autofahrer in Attenzell aufgegriffen hätten. Dorthin war die Streife aufgrund der Mitteilung eines Anrufers gefahren, der auf seinem Grundstück einen orientierungslosen und verletzten Radfahrer angetroffen hatte. Der Radfahrer sei angeblich mit seinem Rad gegen einen Baum gefahren und habe sich dann auf das Grundstück des dortigen Mitteilers verirrt. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass es sich bei dem Radfahrer um den zuvor verunfallten Autofahrer aus Kösching handelte. Da der Autofahrer, ein im Bereich Neustadt an der Donau lebender 39-jähriger Pole, mehrere Verletzungen aufwies, wurde er vom hinzugerufenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht. Insbesondere an der Hand und im Gesichtsbereich befanden sich noch zahlreiche Glassplitter, die von der zerborstenen Seitenscheibe des Pkw stammen dürften. Weiter hatte er Prellungen vermutlich vom Sicherheitsgurt, sowie eine Kopfplatzwunde. Ein noch in Attenzell durchgeführter Alkotest ergab um kurz vor 3 Uhr einen Wert von immer noch fast 1,2 Promille, weshalb der Führerschein einbehalten und eine Blutentnahme angeordnet wurde. Der bei ihm aufgefundene Autoschlüssel passte zu dem verunfallten Pkw in Kösching und wurde ebenfalls sichergestellt. Der Autofahrer selbst wollte zwar zunächst von einem Unfall nichts wissen, räumte aber in Anbetracht der unzähligen Beweise dann letztlich doch ein, den Unfall verursacht zu haben. Alle weiteren Angaben verweigerte er, weshalb unter anderem bislang nicht geklärt ist, woher er das Fahrrad hatte, welches er zum Zeitpunkt des Antreffens in Attenzell mit sich führte. Es handelt sich um ein schwarzes Herrenrad der Marke Ortler mit einer „Grip-Shift-Schaltung“.

Der fast 22 Jahre alte Audi A4 mit Totalschaden wurde zur Beweissicherung sichergestellt. Ob auch ein Flurschaden geltend gemacht wird, muss beim Grundbesitzer noch ermittelt werden. Insgesamt wird der entstandene Sachschaden auf über 3.000 Euro beziffert.

Die Polizei sucht Zeugen

Die Verkehrspolizei Ingolstadt sucht noch nach Zeugen, die den Unfall entweder beobachtet haben oder den Verunfallten von der Unfallstelle aus mit genommen haben. Weiter muss auch noch die Herkunft des Fahrrades geklärt werden, welches vor dem Unfall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit dem Pkw des Verunfallten transportiert worden war. Sachdienliche Hinweise nimmt die Verkehrspolizei Ingolstadt unter der Telefonnummer 0841/ 9343-4410 entgegen.

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