18-Jährige aus Erding wehrte sich
Dramatische Szenen am S-Bahnhof

28.09.2019 | Stand 31.07.2023, 3:22 Uhr
−Foto: n/a

Nach einer Auseinandersetzung entging ein 21-Jähriger knapp dem Überfahren durch eine herannahende S-Bahn

MÜNCHEN Eine 18-Jährige aus Afghanistan wurde von einem 21-Jährigen gleicher Herkunft nach verbalem Streit am Münchner Ostbahnhof am Freitagnachmittag, 27. September, durch Wegnahme ihres Handys genötigt, mit ihm in der S-Bahn zu fahren. Am Haltepunkt Donnersbergerbrücke eskalierte der Streit nach dem Ausstieg. Als die Frau flüchten wollte und der Mann dies zu unterbinden versuchte, stieß sie den Aggressor vehement weg; er verlor das Gleichgewicht und stürzte ins Gleis. Eine herannahende S-Bahn kam noch rechtzeitig zum Stehen.

Der Mann aus Pfaffenhofen an der Ilm hatte das Handy der Frau aus Erding an sich genommen und nötigte sie damit, ihn in der S-Bahn nach Pasing zu begleiten. Am Haltepunkt Donnersbergerbrücke hatte sich die Streitigkeit nach dem Ausstieg beider fortgesetzt. Dabei versuchte die 18-Jährige vor dem Mann in den Gleisbereich zu flüchten. Dies unterband der Mann. Daraufhin stieß ihn die 18-Jährige jedoch von sich, sodass er das Gleichgewicht verlor und ins Gleis stürzte. Eine einfahrende S-Bahn konnte von einem Bahnmitarbeiter, der die Auseinandersetzung beobachtet hatte, mittels Haltesignal noch rechtzeitig zum Halt gebracht werden. Der 21-Jährige konnte zunächst selbstständig zurück auf den Bahnsteig klettern. Doch beide begaben sich am Bahnsteigende erneut in den Gleisbereich, konnten aber wenig später von Bundespolizisten gestellt und aus dem Gleisbereich gebracht werden.

Nach ersten Ermittlungen war die 18-Jährige aus Angst vor ihrem Peiniger in den Gleisbereich geflüchtet. Beide Beteiligten wiesen leichte Kratzspuren vom gegenseitigen Gerangel auf. Gegen den 21-Jährigen ermittelt nun die Bundespolizei wegen Körperverletzung und Nötigung.

Erding