Mit falschen Dokumenten
Türke illegal nach Irland unterwegs

28.02.2018 | Stand 20.07.2023, 12:43 Uhr
−Foto: n/a

Bundespolizisten ließen sich nicht täuschen

FLUGHAFEN Man könnte ihn fast als Pechvogel bezeichnen: Eigentlich wollte ein Türke auf seinem Weg aus Bosnien nach Irland in München nur das Flugzeug wechseln und wäre im Normalfall gar nicht mit Bundespolizisten in Berührung gekommen. Am Diesntag, 27. Februar,überprüften die Beamten aber direkt an der Tür des Fluges nach Dublin noch einmal die Dokumente der einsteigenden Passagiere. Dabei lief der Türke mit gefälschten Dokumenten in die Arme. Mittlerweile ist der 36-Jährige wieder zurück in seiner Heimat.

Der türkische Staatsbürger legte den deutschen Grenzpolizisten eine rumänische Identitätskarte vor, die die Beamten überprüften. Sie fanden schnell heraus, dass der Ausweis gefälscht war sowie dass der junge Mann gar kein Rumänisch sprach. Die Beamten nahmen den falschen Rumänen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung vorläufig fest.

Bei der Vernehmung gab der Beschuldigte schnell zu, das gefälschte rumänische Dokument in Istanbul von einem Landsmann gekauft zu haben. Er lebe eigentlich in Irland, habe dort auch einen legalen Aufenthalt. Als sein Vater schwer erkrankt sei, habe er in seine Heimat reisen müssen. Bei der Ausländerbehörde an seinem irischen Wohnort habe man ihm aber gesagt, er dürfe nicht mehr zurückkommen, wenn er das Land einmal verlassen habe. Wegen des familiären Notfalls sei er trotzdem in die Türkei geflogen. Schließlich habe er sich dort dann überlegt, wie er am besten wieder nach Irland käme. Er habe gewusst, er brauche ein Reisedokument, mit dem er problemlos in Irland einreisen kann. Da habe er sich erinnert, dass man in der Altstadt von Istanbul gefälschte Pässe und Ausweise kaufen kann. Also habe er sich auf den Weg dorthin gemacht und innerhalb weniger Tage gegen ein Entgelt von 250 Euro von einem Landsmann die rumänische Identitätskarte erhalten. An Name oder sonstige Identitätsmerkmale des Verkäufers könne er sich jedoch nicht erinnern. Gleich nach dem Kauf habe er sich, den druckfrischen Ausweis in Händen, auf den Weg nach Bosnien gemacht. Den Weg über Sarajewo habe er gewählt, weil er als Türke in Bosnien ohne größere Umstände einreisen dürfe. Außerdem habe er die Erfahrung gemacht, dass dort nicht so streng kontrolliert werde, wenn man nach Westeuropa reist.

In München beendeten Bundespolizisten die Reise des 36-Jährigen dann vorzeitig, als sie den Wahl-Rumänen direkt an der Tür des Fluges nach Dublin kontrollierten.

Die Bundesbeamten zeigten den Türken noch wegen Urkundenfälschung an, bevor sie ihn zurück in sein Heimatland schickten.

Erding