Schranke ohne Vorwarnung zu
Ruderhaus-Parkplatz wurde für Autofahrer zum Kurzzeit-Gefängnis

04.07.2018 | Stand 04.08.2023, 5:29 Uhr
−Foto: Foto: privat

Die vielen Parkenden sollten über Nacht eingeschlossen bleiben.

DEGGENDORF Kaiserwetter lockte am Samstag wieder viele Müßiggänger an die Donaupromenade in Deggendorf. Wer mit dem Auto fuhr und beim Ruderhaus parkte, erlebt jedoch sein blaues Wunder. Ohne entsprechende Warnschilder wurde die Bahnschranke geschlossen. Die vielen Parkenden waren eingeschlossen.

„Als wir so gegen 15.40 Uhr vom Laurin zum Parkplatz zurückkamen, herrschte bereits Chaos“, schildert eine Betroffene dem Wochenblatt. Autos standen Schlange vor der geschlossenen Bahnschranke mit Rotlichtampel, Fußgänger und Radfahrer warteten zunächst noch geduldig.

Nach rund 20 Minuten riss ihnen aber der Geduldsfaden. Die Radler und Spaziergänger schlüpften kurzerhand an der Schranke durch. Die Autofahrer riefen bei der Polizei an. „Dort wurde uns gesagt, es sei allgemein bekannt, dass die Schranke am Samstag wegen Wartungsarbeiten einen Tag lang geschlossen wird“, so die Betroffene. Offenbar war es aber eben nicht allgemein bekannt, zumal auch Besucher aus Regensburg unter den Eingeschlossenen waren. „Wir hätten unser Auto über Nacht stehen lassen sollen“, erinnert sich die Betroffene Deggendorferin fassungslos.

Schließlich kam kurz vor 17 Uhr eine Polizeistreife vorbei und öffnete das unfreiwillige Gefängnis. Ein Polizist beseitigte die Absperrung zur Uferpromenade und ließ einen Autokonvoi passieren. 28 Autos gelangten an der Strandbar vorbei ins Freie.

PHK Roman Fischer von der Deggendorfer Polizei bestätigt, dass etliche Anrufe an der Notfall-Leitstelle eingegangen sind. Die bis Sonntagmorgen um 5 Uhr andauernden Wartungsarbeiten seien der Polizei bekannt gewesen und auch den ansässigen Firmen mitgeteilt worden. Er meint aber auch, dass das Schließen der Bahnschranke mit entsprechenden Hinweisschildern am Bahndamm hätte angekündigt werden müssen. „Wieso das irgendwo verschüttet gegangen ist, kann ich auch nicht sagen“, so PHK Fischer.

Deggendorf