Am Pano-Park
Radler stoßen frontal zusammen

23.06.2020 | Stand 03.08.2023, 18:08 Uhr
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Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaft am Montagabend bei Verkehrsunfall und internistischem Notfall gefordert

Bischofswiesen. Am Montagabend, 22. Juni, musste die ehrenamtliche Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der BRK-Bereitschaft Berchtesgaden zu zwei Notfällen in Winkl und im Markt Berchtesgaden ausrücken und den regulären Rettungsdienst unterstützen, der bereits mit allen Fahrzeugen in der direkten Umgebung bei anderen Einsätzen gefordert war.

Gegen 20.15 Uhr stießen auf dem Geh- und Radweg neben der B20 direkt am Panoramapark in Winkl zwei Fahrradfahrer frontal zusammen. Ein 17-jähriger Einheimischer war mit seinem Mountainbike vom Parkplatz des Einkaufszentrums über einen Kiesweg auf den Fahrradweg eingefahren und hatte einen 31-jährigen Soldaten übersehen, der mit seinem Rennrad von Bischofswiesen kommend in Richtung Bad Reichenhall unterwegs war. Die beiden Radler prallten genau an der Einmündung zusammen und verletzten sich nach erster Einschätzung leicht bis mittelschwer.

Die Leitstelle Traunstein schickte die Freiwillige Feuerwehr Bischofswiesen, den zweiten Berchtesgadener Notarzt, zwei reguläre Rettungswagen aus Freilassing und Teisendorf und die ehrenamtliche SEG der BRK-Bereitschaft Berchtesgaden los. Der Notarzt, die Feuerwehrleute und die ehrenamtlichen Sanitäter der BRK-Bereitschaft kümmerten sich um die Verletzten, die dann mit dem Rettungswagen der SEG und dem Freilassinger Rettungswagen zur Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht wurden. Der Teisendorfer Rettungswagen konnte auf der Anfahrt wieder umkehren. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle ab und leitete den restlichen Verkehr wechselseitig an der in Fahrtrichtung Bad Reichenhall blockierten B20 vorbei. Beamte der Berchtesgadener Polizei nahmen den genauen Unfallhergang auf.

Während der Rückfahrt zum Standort in Berchtesgaden schickte die Leitstelle den Notfallkrankenwagen der BRK-Bereitschaft zu einem weiteren internistischen Notfall im Markt Berchtesgaden. Die beiden ehrenamtlichen Sanitäter übernahmen die medizinische Erstversorgung des 79-Jährigen, den dann die Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte.

Bedingt durch Wetter, Tourismus, Verkehr und weitere Faktoren gibt es mehrmals im Jahr so genannte Einsatzspitzen mit besonders vielen Notfällen gleichzeitig, wobei die ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften dann die reguläre Vorhaltung mit ihren eigenen Fahrzeugen ergänzen - 2019 mehr als doppelt so oft wie im Vorjahr: Für insgesamt 41 Patienten (2018: 18) mussten sie bei Spitzen-Abdeckungen des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports ausrücken, die akuten Notfälle versorgen und die Kranken und Verletzten meist auch in Kliniken transportieren.

Im Berchtesgadener Land leisten rund 200 freiwillige Sanitäter in fünf Bereitschaften (Ainring, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing & Teisendorf) und einer Ortsgruppe (Laufen) ehrenamtlichen Dienst. Bei außergewöhnlichen Schadensfällen stellen sie mit ihren Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) Behandlung, Transport, Betreuung und Verpflegung (BtD), Information und Kommunikation (IuK), Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV, Krisenintervention), Technik und Sicherheit (TuS) und Motorradstreife Fachkräfte und Material zur Versorgung einer Vielzahl an Verletzten und Betroffenen bereit und kümmern sich um die Einsatzleitung. „Dieses sinnvolle Plus an Sicherheit für die Menschen im Landkreis leisten wir ausschließlich ehrenamtlich; die zusätzlichen Fahrzeuge und Ausrüstung müssen aber nahezu komplett mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden“, betont Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter.

Bei der Spitzenabdeckung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports hat sich die 2011 durchgeführte Aufteilung in kleinere Einheiten wie SEG Behandlung und Transport bereits mehrfach bewährt. „Die Besatzungen sind sehr schnell einsatzklar und können den Rettungsdienst bei Engpässen rasch und effektiv ergänzen“, erklärt Halter. Geografisch ist das Berchtesgadener Land aufgrund der Berge gerade im südlichen Landkreis von den Nachbarregionen abgeschnitten. Wenn alle regulären Rettungsmittel bereits im Einsatz sind, kann die Leitstelle deshalb auf die SEG´n zurückgreifen. Die BRK-Bereitschaften im Landkreis halten zur Ergänzung des Rettungsdienstes und für Großschadensfälle aller Art 21 zusätzliche Fahrzeuge, neun Anhänger und umfangreiche Ausrüstung bereit.

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