15 Meter tief
24-Jähriger stürzt über Steilhang ab

15.03.2020 | Stand 04.08.2023, 18:04 Uhr
−Foto: n/a

Junge Urlauber aus Rheinland-Pfalz kommen vom Jagersteig ab und versuchen durch steiles, wegloses Gelände ins Tal abzusteigen

Bad Reichenhall. Glück im Unglück hatte ein verunfallter Bergsteiger am Freitag, den 13. März, am Hochstaufen: 16 Frauen und Männer der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger haben den 24-Jährigen in einem aufwändigen, vierstündigen Nacht-Einsatz gerettet, da er rund 15 Meter über einen Steilhang abgestürzt war und sich nach erster Einschätzung mittelschwer verletzt hatte.

Der Urlauber aus Rheinland-Pfalz war mit seiner 21-jährigen Begleiterin offenbar am Jagersteig unterwegs, wobei das Duo wegen des Altschnees und der einsetzenden Dunkelheit Schwierigkeiten hatte, sich zu orientieren, vom Weg abkam und dann im freien Steilgelände zwischen Goldtropf und Buchmahd versuchte, ins Tal zukommen. Gegen 19 Uhr stürzte der nachsteigende Mann dann in rund 960 Metern Höhe an seiner Begleiterin vorbei rund 15 Meter tief über steiles Schrofengelände ab und blieb verletzt liegen.

Die 21-Jährige setzte einen Notruf ab und machte mit Lichtzeichen und Rufen auf sich aufmerksam, wobei die ersten drei Einsatzkräfte den genauen Unfallort erst suchen mussten und das Duo schließlich wesentlich höher als erwartet 200 Meter westlich des Jagersteigs am Fuß einer kleinen Felswand fanden. Einstellige Temperaturen mit einer drohenden Unterkühlung und der zunächst schlechte Zustand des Abgestürzten forderten die Retter.

Vier weitere Gruppen rückten aus, fuhren über die Forststraße von der Padinger Alm bis zum Pfarrerboden, stiegen über den Normalweg mit umfangreicher Ausrüstung auf und querten dann zur Einsatzstelle. Eine Rettungsassistentin und der nachgeforderte Bergwacht-Notarzt aus Ruhpolding versorgten den 24-Jährigen zusammen mit den anderen Einsatzkräften notfallmedizinisch, bevor er im Luftrettungssack gesichert in der Gebirgstrage am Seil über 100 Höhenmeter bis zu einem Ziehweg abgelassen, zum Bergwachtauto am Pfarrerboden getragen und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert wurde. Die unverletzte Begleiterin hatte in der Zwischenzeit ein weiterer Bergretter bereits ins Tal gebracht. 16 Frauen und Männer der Bergwacht waren bis 22.45 Uhr im Einsatz und danach noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Berchtesgadener Land