Dank an alle Hilfskräfte
Horst Seehofer und Joachim Herrmann besuchten „Schnee-Chaos-Region“ Berchtesgadener Land

15.01.2019 | Stand 01.08.2023, 9:39 Uhr
−Foto: Foto: LRA BGL

Bundesinnenminister Horst Seehofer und der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann besuchten am Montag, 14. Januar, verschiedene Einsatzorte der Hilfskräfte im Katastrophengebiet des Landkreises Berchtesgadener Land.

BERCHTESGADENER LAND. Die beiden Minister nutzten die Gelegenheit, um sich ausführlich mit den örtlichen Einsatzleitungen und Führungskräften der zahlreichen Organisationen über die aktuelle Lage und bevorstehenden Aufgaben zu informieren. Seehofer zeigte sich beeindruckt von der reibungslosen Zusammenarbeit und dem Zusammenhalt der Einsatzkräfte unterschiedlichster Organisationen.

„Hier vor Ort sind ausgesprochen motivierte und kompetente Leute im Einsatz, denen ich meinen ausdrücklichen Dank sowie den Dank der gesamten Bundesregierung im Namen von Kanzlerin Angela Merkel ausspreche.“ Absolut wichtig für die Arbeit sei eine optimale Ausrüstung für die Regionen, so Seehofer. In Hinblick auf die kommenden Haushaltsberatungen stelle sich dabei die Frage, wie diese weiter verbessert werden könne. „Wir haben es mit immer heftigeren Wetterereignissen zu tun“, so Seehofer. Unabhängig von den derzeitigen Katastrophenfällen sei daher auch eine Verstärkung der Klimaschutzarbeit wichtig.

Staatsminister Joachim Herrmann bedankte sich ebenso wie Landrat Georg Grabner und Erster Bürgermeister Franz Rasp für die „großartige Zusammenarbeit“ der Hilfskräfte. Stellvertretend am Beispiel des Landkreises Berchtesgadener Land richtete Herrmann seinen Dank an alle Einsatzkräfte in den Katastrophengebieten in Bayern. Allein am vergangenen Sonntag seien im Regierungsbezirk Oberbayern insgesamt 8.000 hauptberufliche und ehrenamtliche Hilfskräfte im Einsatz gewesen. Der Dank schließt auch die Arbeitgeber mit ein, die ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun schon seit mehreren Tagen von der beruflichen Arbeit freistellen, sodass diese an den Einsatzorten aushelfen können. Landrat Georg Grabner brachte es, an die Einsatzkräfte gerichtet, folgendermaßen auf den Punkt: „Was täten wir nur ohne unsere zahlreichen Ehrenamtlichen? Es wäre ohne Euch schlichtweg nicht leistbar, ein Ereignis solchen Ausmaßes zu bewältigen.“

Erster Bürgermeister Franz Rasp schilderte die außergewöhnliche Situation, die derzeit zu bewältigen ist: „In Berchtesgaden weiß man mit großen Schneemengen umzugehen. Zwei Meter Schnee ist keine ungewöhnliche Situation. Jedoch nicht zwei Meter Schnee innerhalb von 10 Tagen!“ Als Bitte richtete er den Wunsch an die beiden Spitzenpolitiker, die Kommunen finanziell stark auszustatten, damit sie für Situationen wie diese gerüstet und darüber hinaus mit überörtlicher Hilfe handlungsfähig sind.

Dass man in diesen Situationen auch auf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer angewiesen ist, hob noch einmal THW-Vizepräsident Gerd Friedsam hervor: „Die Beweggründe ehrenamtlicher Helfer stützt sich vor allem auf die Motivation, in Notsituationen zu helfen und auf die Zusammenarbeit aller Beteiligten.“

Über aktuelle Zahlen zur Lage berichtete der örtliche Einsatzleiter für den Abschnitt „SÜD“ Anton Brandner. Derzeit seien in den 5 südlichen Gemeinden rund 800 Dächer gemeldet, die von den Schneelasten befreit werden müssen. Bislang sind 350 Dächer im Einsatzabschnitt „SÜD“ freigeräumt. Für den gesamten Landkreis beläuft sich die Zahl der gemeldeten Dächer auf derzeit 977, wobei davon bislang rund die Hälfte abgearbeitet wurden. Brandner verdeutlichte den Zeitaufwand damit, dass pro Haus eine Einsatzmannschaft von 10 Personen insgesamt vier Stunden benötigt, um die Schneelast vom Dach zu räumen. „Bei der großen Anzahl der gefährdeten Dächer ist schnell erkennbar, dass dies allein mit örtlichen Hilfskräften nicht mehr zu bewerkstelligen ist, sondern wir hier auf übergeordnete Hilfe angewiesen sind. Deshalb sind wir für die großartige Hilfsbereitschaft aus ganz Bayern und darüber hinaus außerordentlich dankbar.“

Im Anschluss an die Informationsgespräche mit dem Führungsstab des Einsatzabschnittes „SÜD“ im Feuerwehrhaus Berchtesgaden verschafften sich Bundesinnenminister Horst Seehofer und Staatsminister Joachim Herrmann ein Bild von den schwierigen Arbeiten bei der Dachräumung der Eishalle Berchtesgaden. Im Einsatzabschnitt „NORD“ informierten sie sich über die Räumungsarbeiten an tiefverschneiten Dächern von Wohngebäuden in Neukirchen am Teisenberg.

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