Vortrag
Polizei zu Gast im Johannes-Heidenhain-Gymnasium in Traunreut

24.07.2018 | Stand 31.07.2023, 9:46 Uhr
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Keine Berührungsängste zeigten die Schüler vom Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut, als sie am vergangenen Freitag Besuch von zwei Polizeibeamten erhielten. Davon zeugten zumindest die zahlreichen Fragen, die die Schüler während des Vortrags stellten.

TRAUNREUT Polizeihauptkommissar Johann Bohnert von der Polizeistation Traunreut und Polizeioberkommissar Michael Doppelberger von der Polizeiinspektion Trostberg hatten die letzten Tage vor den Ferien genutzt, um ein bisschen Abwechslung in den Schulalltag zu bringen.

Anfangs erfuhren die Gymnasiasten, dass man mit 14 Jahren an der Schwelle der Strafmündigkeit steht. Nach dem Jugendgerichtsgesetz ist man dann bedingt strafmündig, muss für seine Taten einstehen und kann auch entsprechend bestraft werden. Die Schüler erfuhren auch, welche Straftaten von Jugendlichen oft begangen werden und welche Auswirkungen dies hat. Bei sehr schwerwiegenden Delikten können sogar Gefängnisstrafen drohen. Die häufigsten Delikte bei Jugendlichen sind Körperverletzungen, Diebstähle, aber auch Rauschgiftdelikte.

Alkohol spielt dabei oft eine enthemmende Rolle. Besonders wenn es zu Gewalttaten kommt, sind die Beteiligten oft betrunken.

Polizeioberkommissar Michael Doppelberger - der bei der Polizei die Funktion eines Jugendverkehrserziehers ausübt - erzählte den Schülern, welche Auswirkungen es hat, wenn man bei einer Schwarzfahrt erwischt wird oder wenn man eine Trunkenheitsfahrt begeht. Einen Schwerpunkt legte Doppelberger auf das Thema „Begleitetes Fahren“. Die Unfallstatistiken zeigen eindeutig, dass deren Teilnehmer kaum Unfälle verursachen.

Polizeihauptkommissar Bohnert, der seit fast 14 Jahren Dienststellen-leiter der Traunreuter Polizei ist, zeigte besondere Brennpunkte in Traunreut auf. Dazu zählt auch der St.-Georgs-Platz. Hier wurden sehr viele Gewalttaten registriert. Auch zwei Tötungsdelikte fanden dort statt. So wurde 2014 ein 61-jähriger Flaschensammler umgebracht und der Doppelmord an zwei jungen Männern im vergangenen Jahr, war den meisten Schülern ohnehin noch in Erinnerung. Bohnert zeigte anhand von Zeitungsberichten den Ablauf des Geschehens - einschließlich der Gerichtsverhandlung - auf.

Im Verlauf des Vortrags zeigten die Beamten verbotene Waffen und Gegenstände her, die bei Jugendlichen sichergestellt wurden. Die Schüler waren sichtlich erstaunt, mit welch gefährlichen Gegenständen mancher Mitbürger in der Hosentasche unterwegs ist. So konnten sie Wurfsterne, Butterflymesser und auch selbstgebastelte Schusswaffen aus nächster Nähe sehen.

Die begeisterten Schüler quittierten den interessanten Vortrag mit lang andauerndem Applaus. Stellvertretender Schulleiter Matthis Reuter und Oberstudienrätin Birgit Israel ließen es sich nicht nehmen, den beiden Beamten ihren persönlichen Dank auszusprechen.

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