„Erfolgreiche Arbeit“
Besuchergruppe aus Wiesau informierte sich in Regensburg über die Aufgaben des Bezirks Oberpfalz

19.12.2017 | Stand 03.08.2023, 15:48 Uhr
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Ein vollbesetzter Reisebus aus dem Norden der Oberpfalz kam auf Einladung von Toni Dutz, Wiesauer Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender der CSU im Bezirkstag der Oberpfalz, in die Regensburger Bezirksverwaltung, um die Leistungen und Aufgaben des Bezirks kennenzulernen.

WIESAU/LANDKREIS TIRSCHENREUTH Gesundheit, soziale Fürsorge für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung, Kulturarbeit und Bildung sowie die Unterstützung der Oberpfälzer Fische und Teichwirte: Diese Hauptaufgaben des Bezirks Oberpfalz erläuterte Abteilungsdirektor Hermann Krauß den Gästen. Im Unterschied zur Regierung der Oberpfalz als Behörde des Freistaates Bayern ist der Bezirk Oberpfalz ein Kommunalparlament, in dem die bei den Bezirkswahlen gewählten Vertreter Entscheidungen treffen, die über die Zuständigkeit und Finanzkraft von Gemeinden, Landkreisen und den kreisfreien Städten der Oberpfalz hinausgehen. „So kommt die Medizin wohnortnah zu den Menschen“, sagte Krauß, denn an sechs Standorten in der Oberpfalz versorgen die rund 3.100 Beschäftigten der medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz in neun Kliniken, sieben Tageskliniken sowie vier Heimen jährlich rund 15.000 stationäre und 31.000 ambulante Fälle in der neurologischen und psychiatrischen Versorgung. Fast 94 Prozent des gesamten Bezirkshaushalts 2018 in Höhe von 440 Millionen Euro fließen in den sozialen Bereich. Damit werden vor allem über 9.000 Menschen mit Behinderung und etwa 3.600 Menschen in Alten- und Pflegeheimen unterstützt. Mit insgesamt rund 3.300 Arbeitsplätzen gehört der Bezirk auch zu den großen Arbeitgebern in der Oberpfalz. Bezirksrat Toni Dutz brachte es auf den Punkt: Die Menschen in der nördlichen Oberpfalz profitieren vom Bezirk. So beträgt der Anteil des Landkreises Tirschenreuth an der Gesamtbezirksumlage in Höhe von 232 Millionen Euro rund elf Millionen Euro. Rechnet man die Leistungen an das Sibyllenbad und für die bezirksbezuschussten sozialen Einrichtungen zusammen, fließen rund 14 Millionen Euro an den Landkreis zurück.

„Von der Frühförderung behinderter Kinder bis zum Lebensabend im Pflegeheim ist der Bezirk ein Partner für Menschen, die einen gesetzlichen Anspruch auf soziale Unterstützung haben“, sagte Dr: Benedikt Schreiner und erläuterte die Leistungen des Bezirks im Detail. Der Leiter der Bezirkssozialverwaltung ging auch auf die Bestimmungen des neuen Bundesteilhabegesetzes ein. So soll das ab 2018 eingeführte Budget für Arbeit helfen, dass Menschen mit Behinderung auf dem sogenannten 1. Arbeitsmarkt bleiben oder neu Fuß fassen können. Über Lohnkostenzuschüsse werden Arbeitgeber ermutigt, mehr Menschen mit Behinderung zu beschäftigen als bisher.

Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl machte deutlich, dass in einer globalisierten Welt der Heimat eine neue Bedeutung zukomme. „Immer mehr Menschen suchen nach ihren Wurzeln und heimatlicher Identität“, stellte Appl fest und verdeutlichte, wie die Bezirksheimatpflege auf wissenschaftlicher Grundlage sowohl die Tradition pflege als auch moderne Kulturarbeit betreibe und unterstütze. Markantes Beispiel dafür ist die erfolgreiche Wanderausstellung „Wie klingt die Oberpfalz?“, die akustisch von Kirchenglocken bis zur Rockmusik aus der Oberpfalz Heimat hörbar mache. Die Ausstellung wirkt grenzüberschreitend, im kommenden Jahr wird sie in der Bayerischen Vertretung in Prag gezeigt. Der Erhalt der Oberpfälzer Denkmäler als Zeugen unserer Kulturgeschichte und die Volksmusikpflege sind Schwerpunkte der Bezirksarbeit, mit 13 unterschiedlichen Förderprogrammen von der Instrumentenbeschaffung über die Oberpfälzer Festspiele bis zur Laientheaterberatung werden Kulturmacher in der Oberpfalz unterstützt. Als „besonders wichtig und wertvoll“ bezeichnete der Bezirksheimatpfleger die Förderung der Jugendarbeit in der Oberpfalz. Mit über einer halben Million Euro werden 2018 der Bezirksjugendring und die Jugendverbände in der Oberpfalz unterstützt, von dieser Summe fließen rund 200.000 Euro an die Jugendbildungsstätte in Waldmünchen, die oberpfalzweit arbeitet.

Die Besuchergruppe aus Wiesau lernte bei ihrer Fahrt nach Regensburg nicht nur die vielseitigen Dienstleistungen des Bezirks Oberpfalz besser kennen. Bei einer Stadtführung und dem Besuch der Weihnachtsmärkte am Nachmittag konnten sie auch den Charme der Regensburger Altstadt entdecken.

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