Novemberhilfe
Gotthardt kämpft für Brauereigaststätten

15.12.2020 | Stand 21.07.2023, 5:47 Uhr
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„Zahlreiche Brauereigaststätten in der Oberpfalz stehen am Abgrund – und die Hilfskriterien des Bundes bieten keinen Halt. Ich dachte, sie hätten das längst geklärt.“ – mit eindringlichen Worten hat der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt, Vorsitzender des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten, sich dieser Tage in einem zweiten Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt und eine Klärung der Corona-Hilfsprogramme gefordert.

Kallmünz. Bereits im November hatte er sich erfolgreich für Konditorei-Cafés, Metzgerei-Imbisse und andere „Mischbetriebe“ mit erhöhten Anforderungen eingesetzt. Die Brauereien, so Gotthardt, aber fallen weiter durch Altmaiers Raster: „Sie müssen zu 80 Prozent direkt oder indirekt von den Schließungen betroffen sein – dieser Wert ist einfach zu hoch, das Sterben der Betriebe beginnt viel früher.“

Brauereiwirtshäuser seien, wie der Rest der Gastronomie, nun lange schon von den corona-bedingten Einschränkungen und Schließungen betroffen: „Diesen Betrieben geht ohne vernünftige Hilfe die Luft aus – und mit ihnen stirbt dann auch die lokale Brautradition.“ Für Gotthardt ist deshalb klar: „Die geltenden Regeln sind weiter unübersichtlich und weltfremd.“ Gerade kleine Brauereien hätten oftmals den wirtschaftlichen Fokus auf den Vertrieb der eigenen Produkte in der angegliederten Gaststätte – „schließt diese ihre Tore, fehlt ein wichtiger Absatz“, so Gotthardts Erklärung.

Er verstehe deshalb auch nicht, warum Brauereigaststätten weiter anders behandelt werden sollten als die nun neu eingestuften und förderfähigen Bäckereien oder Metzgereien. „Wir brauchen eine faire Gleichbehandlung“, so sein Appell nach Berlin. Ansonsten drohe „ein Massensterben bei den kleinen Brauereien – und damit der Ausverkauf eines bayerischen Kulturguts“. Noch unverständlicher sei für ihn, „dass Sie internationale Fast-Food-Ketten voll ins Programm aufnehmen, bei den kleinen, Steuer zahlenden Brauereigaststätten aber knausern. Das passt nicht, gar nicht.“

Ein weiterer Kritikpunkt des für die Bundespolitik zuständigen Landtagsabgeordneten: „Wir warten seit Wochen auf die einsatzbereite Software des Bundes zur Ausgabe der November- und Dezemberhilfe. Wir in München haben unsere Aufgaben gemacht – alles hängt am Bund“. Dies sei umso ärgerlicher, als dass nun bereits die dritte Hilfswelle angekündigt werde, ohne aber konkret zu liefern: „Allen Betrieben gehen Geduld und Reserven aus. Gute Politik muss ganz konkret liefern.“

Regensburg