Betretungsverbot
Alternative für Jahninsel und Grieser Spitz – Jusos lehnen Vorschlag der Stadt Regensburg ab

24.11.2020 | Stand 21.07.2023, 1:54 Uhr
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Im Sommer begleitete eine Debatte um Jahninsel und Grieser Spitz die Stadt. Nach Vorschlag der Koalition im Rathaus wurde im August ein Betretungsverbot zwischen 23 und 6 Uhr beschlossen sowie ein generelles Verbot für elektronisch verstärkte Musik in den städtischen Grünanlagen.

Regensburg. Schon seit Bekanntwerden der Pläne kritisierten die Regensburger Jungsozialistinnen und -sozialisten das Vorhaben. Bei gemeinsamen Aktionen mit anderen politischen Jugendorganisationen zeigte die Jungendorganisation der SPD bereits mehrmals Alternativen zu Betretungsverboten und der damit einhergehenden Kollektivstrafe auf.

In Vorbereitung auf die nächste Saison mit Corona-Einschränkungen in der Gastronomie scheine sich nun auch die Rathauskoalition mit Alternativen zu beschäftigen. Bürgermeisterin Astrid Freudenstein schlägt hierzu eine Wiese vor, bei der vor allem wichtig sei, dass sie abseits von Wohngebieten liegt. Auch private Grundstücke wie das Schloss Pückelgut werden hierbei in Betracht gezogen.

Für die Jusos Regensburg scheitert dieser Vorschlag gleich an mehreren Punkten. Zum einen sei eine solche Fläche, weit abseits des städtischen Geschehens, wohl kaum als Ersatz für die zentral gelegenen Grünflächen Jahninsel und Grieser Spitz geeignet, meint der Vorsitzende der Jusos Regensburg, Bastian Käsbauer. „Nicht nur, dass der Transport vieler Personen hier einfach an der Realität des Regensburger ÖPNV scheitert. Wir haben im Sommer nicht umsonst den Slogan ,Die Stadt gehört uns allen!‘ gewählt. Den werden wir auch nicht durch ,Die Stadt ist groß, eine Wiese tut es auch.‘ ersetzen“, so Käsbauer weiter. „Die Koaltion hat sich eben nicht ausreichend mit unseren Vorschlägen zur städtischen Bewirtschaftung an mehreren Stellen, ausreichend Sanitäranlagen, sowie mehr Mülleimer und mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter für die Kommunikation beschäftigt“, meint die stellvertretende Vorsitzende Anna Gmeiner. „Sowas stampft man eben nicht über einen Winter aus dem Boden, sonderen man braucht eben ein Konzept für Räume ohne Konsumzwang für Regensburgs junge Menschen“, so Gmeiner weiter. Ein weiterer Punkt der Ablehnung ist für die Jusos die Verstrickung mit der Privatwirtschaft. Schon im Sommer erklärten die Jusos, dass das Attraktive an Jahninsel und Grieser Spitz ja gerade der Raum ohne Konsumuzwang sei. Bei einer Vergabe an Private sehen sie dies nicht mehr als garantiert.

Von der eigenen Partei, die die Betretungsverbote mitbeschlossen hat, erwarten sich die Jusos einen umfangreichen Plan, wie man jungen Menschen im nächsten Sommer Raum zum Feiern und für die Freitzeitgestaltung einräumen will. Dabei hoffen diese darauf, dass die SPD nach dem sozialdemokratischen Prinzip der Stadt für alle auf eine zentrale, von der Stadt organisierte Bewirtschaftung und Versorgung mit Sanitäranlagen hin arbeite.

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