„Großzügige Regelungen“
Die Stadt Regensburg unterstützt die Gastronomie – Gebühren für Freisitze reduziert

29.05.2020 | Stand 13.09.2023, 0:39 Uhr
−Foto: n/a

Viele Branchen leiden unter der Corona-Pandemie und den Folgen des Shutdowns. Besonders schwierig hat es die Gastronomie. Selbst die Lockerungen bringen manche an den Rand der Existenz. Weniger Tische bedeuten eben auch weiger Gäste – und weniger Gäste bringen weniger Umsatz. Die Stadt Regensburg will die Gastronomen nun mit einem Maßnahmenpaket unterstützen.

Regensburg. Es ist ein Lebensgefühl, das einfach zur Stadt gehört – im Sommer einen Kaffee trinken in der Altstadt, eine Pizza essen oder ein Glas Wein trinken, das gehört einfach dazu. 2020 ist alles etwas anders, erst wenige Tage haben die Bars und Kneipen, die Cafés und Bistros, die Restaurants und Wirtshäuser wieder geöffnet. Doch die Auflagen sind hoch: Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze drinnen und draußen ist durch die Abstandsregelungen stark reduziert, Desinfektionsmittel musste besorgt werden, die Hygienevorschriften bringen einen erhöhten Reinigungsaufwand, die Maskenpflicht hält dann vielleicht noch den ein oder anderen davon ab, wieder auswärts essen zu gehen. Die Stadt Regensburg will nun die Gastronomen unterstützen.

Am Donnerstag, 28. Mai, hatte der Stadtrat über ein Maßnahmenpaket zu entscheiden. Letztlich wurde beschlossen, die Gebühren für die Freisitze auf 15 Prozent zu senken, das bedeutet, ein Gastronom muss im Jahr 2020 nur 15 Prozent dessen bezahlen, was der Freisitz normalerweise kosten würde. Ganz verzichten könne man auf die Gebühren nicht, erklärte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Man müsse sich an Recht und Gesetz halten, für Leistungen, die die Stadt biete, müssten auch Gebühren erhoben werden.

Zusätzlich sicherte Maltz-Schwarzfischer zu, dass Anträge von Gastronomen, die bisher keine Freisitze hatten, schnell und großzügig bearbeitet und – wo immer möglich – auch positiv beschieden werden. „Wir schauen, was geht“, so Maltz-Schwarzfischer. Straßen oder Plätze wolle man aber deswegen nicht sperren. Für alle Gastronomen, für die es aktuell schwierig wäre, die Gebühren sofort zu bezahlen, besteht die Möglichkeit der Stundung.

Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein sieht die 15-Prozent-Regelung als „faire Lösung“ an. Parteiübergreifend sei man der Meinung, der Gastronomie helfen zu müssen, hier habe es auch einige Anträge gegeben. Man wolle, dass die Menschen wieder in die Altstadt kommen und wieder dort verweilen, die Belebung helfe dann auch dem dort ansässigen Einzelhandel.

Bürgermeister Ludwig Artinger sieht die Kommunen in der Pflicht. Die Vorlage an den Stadtrat sei vom Geist getragen, „die Vielfalt in der Regensburger Gastro-Szene über die Zeit der Einschränkungen zu retten“. Grundsätzlich lerne man aktuell jeden Tag dazu, für solch eine Pandemie gebe es eben keine Blaupause.

Die Oberbürgermeisterin und die beiden Bürgermeister haben noch eine Bitte: In letzter Zeit sei es oft zu unschönen Anhäufungen von Müll in der Altstadt gekommen, vor allem sperrige Pizzakartons stapelten sich an der ein oder anderen Stelle. Maltz-Schwarzfischer stellte die Kampagne „Mach mich klein“ vor, die dazu anregen soll, den Pizzakarton zu falten – und damit klein zu machen –, dann sei in den Mülleimern auch noch Platz dafür. Zudem sind weitere Mülleimer aufgestellt worden.

Regensburg