Gerade jetzt wichtig
Landkreis Cham unterstützt Senioren – Notfalldose kann Leben retten

14.05.2020 | Stand 04.08.2023, 16:39 Uhr
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Der Landkreis Cham hat im Jahr 2018 als einer der ersten in Süddeutschland 2.000 Notfalldosen gekauft und über die Kommunalen Seniorenvertreter an Seniorinnen und Senioren im Landkreis Cham, die alleine leben und bereits Vorerkrankungen haben, verteilt. Nunmehr hat der Landkreis Cham nochmals 1.000 Notfalldosen geordert und diese auch an die Gemeindeverwaltungen weitergegeben.

Landkreis Cham. Aufgrund der Corona-Pandemie sind besonders Seniorinnen und Senioren sehr gefährdet. Die Kontakte zu Bezugspersonen, die nicht im gleichen Haushalt leben, sind stark eingeschränkt. Deshalb ist eine Notfalldose gerade jetzt wichtig. Bei einem Notfall mit Einsatz von Rettungsdienst und Notarzt können mit der Notfalldose den Einsatzkräften wichtige Informationen – zum Beispiel, ob der Patient Medikamente einnimmt, ob er Diabetiker ist oder vielleicht einen Herzschrittmacher trägt, an die Hand gegeben werden.

In der Notfalldose lassen sich zu Hause im Kühlschrank alle wichtigen medizinischen Daten über einen Patienten aufbewahren. Damit der Rettungsdienst die Dose finden kann, müssen die in der Notfalldose enthaltenen Aufkleber an der Haustüre innen und an der Kühlschranktür außen platziert werden. Wichtig ist es, dass in der Notfalldose enthaltene Notfall-Infoblatt sorgfältig auszufüllen, eventuell mit Unterstützung von Angehörigen. Einzutragen sind Krankheiten oder Arzneitherapien, die Einfluss auf eine Notfallbehandlung haben, zum Beispiel Herzinfarkt, Einnahme von Blutverdünnung, Diabetes, Anfallsleiden, Dialysebehandlung, Schlaganfall und so weiter. Die Fragen nach diesen Krankheiten sind mit ja oder nein anzukreuzen.

Hilfreich für die Rettungskräfte ist es, auch zu erfassen, ob Hör-, Sprech-, Seh- oder Bewegungseinschränkungen, Behinderungen, Hilfsmittel oder Implantate vorhanden sind. Auch die täglich eingenommenen Medikamente werden auf dem Infoblatt abgefragt. Sofern vorhanden, sollte ein aktueller Medikamentenplan in der Notfalldose beigelegt werden. Weiterhin ist auszufüllen wer Hausarzt ist, wo die Medikamente aufbewahrt werden, wer Pflegeperson ist oder von welchem Pflegedienst man versorgt wird. Die Daten von Kontaktpersonen, zum Beispiel Kindern oder Nachbarn sollten mit Name, Anschrift und Telefonnummer benannt werden. Es ist wichtig, aufzuschreiben, welche Personen sich auf einen täglichen Kontakt verlassen, zum Beispiel, wenn sich jemand täglich um seine Nachbarin kümmert oder Kinder von der Schule abholt. Auch der Hinweis auf ein Haustier und wer sich im Notfall um Hund oder Katze kümmern könnte, ist sinnvoll, falls ein längerer Krankenhausaufenthalt erforderlich wird.

Bürgerinnen und Bürger, die alleine leben und bereits Vorerkrankungen haben, können über die Gemeindeverwaltungen oder bei der Seniorenkontaktstelle im Landratsamt Cham Notfalldosen bekommen und damit dem Rettungsdienst im Fall eines Einsatzes wichtige Informationen geben.

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