„Testen, testen, testen“
Coronavirus – Tobias Gotthardt fordert regelmäßige, landesweite Stichprobentests

22.04.2020 | Stand 21.07.2023, 20:45 Uhr
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„Testen, testen, testen“ – eine Forderung, mit der die Landtagsfraktion der Freien Wähler vergangene Woche über ihre „Taskforce Corona“ an die Öffentlichkeit gegangen ist. Nun konkretisiert der Regensburger Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt, federführendes Mitglied der Taskforce und Europaausschussvorsitzender, die Position.

Kallmünz/München. Nach „intensivem, regelmäßigen Austausch mit österreichischen Kollegen bin ich überzeugt: Wir brauchen regelmäßige, landesweite Stichprobentests – zur Kontrolle der Infektionen und – sobald verfügbar – auch als Antikörpertest zur Feststellung der Immunisierung“. Bayerische Unternehmen hätten dabei „ohnehin die Nase vorn – dieses Potential können wir nutzen“.

In Österreich, so Gotthardt, führe die Regierung seit Anfang April eine umfassende Studie mit flächendeckenden Infektionsstichproben in unterschiedlichen Berufsgruppen durch. Rund 2000 Personen werden dabei getestet. Ab Ende April ergänzt das Nachbarland die umfassenden Studien um regelmäßige Antikörpertests: „Erst diese ermöglichen die Feststellung bestehender Immunitäten – und beantworten damit die Frage der Durchseuchung“. Lokale Testung allein bringe nicht die notwendige Wirkung: „Da fehlt der Überblick.“

Gotthardt sieht im österreichischen Modell eine „Blaupause“ für Bayern. Ziel müsse es sein, die wissenschaftliche Aufarbeitung der Pandemie durch eine intensive Forschung zu begleiten und daraus Lehren zu ziehen. Parallel dazu plädiert der Abgeordnete dafür, auch die sozialen und gesellschaftlichen Prozesse intensiv zu beleuchten – etwa die Auswirkung von Krise, Kontaktsperre und Isolation auf Kinder. „Wir werden all diese Zahlen brauchen.“

Zeitlich hänge ein bayerischer Stichprobentest an der Verfügbarkeit entsprechender und verlässlicher Schnelltests: „Ich bin Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert dankbar, dass sie so viel Kraft investieren, um die laufenden Vorbereitungen der Unternehmen hierbei zu unterstützen.“ Gotthardt selber stehe in engem Kontakt mit einem Rodinger Unternehmen, das einen Teil der Test-Produktion schultern werde: „Wir drehen an allen Schrauben, um das Gerüst für flächendeckende Antikörper-Tests so schnell als möglich zu bekommen“.

Den Austausch mit den österreichischen und anderen europäischen Kollegen will Gotthardt als stellvertretendes Mitglied im Europäischen Ausschuss der Regionen derweil weiter intensiv pflegen: „Wir erleben gerade 27 parallele, eigenständige Corona-Prozesse in Europa – wir können davon lernen und ‚best practices‘ kopieren. Wir bezwingen diese Krise besser gemeinsam.“

Regensburg