Politik
IHK-Gremium Regensburg macht vor der Kommunalwahl klar, was die Wirtschaft von der Politik braucht

08.03.2020 | Stand 01.08.2023, 17:43 Uhr
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Bei der Kommunalwahl am 15. März geben auch die rund 25.000 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Stadt und Landkreis Regensburg ihre Stimme ab.

Regensburg. „80.000 Menschen pendeln täglich nach Regensburg hinein. 20.000 Menschen fahren am gleichen Tag aus Regensburg, um im Landkreis oder anderswo zu arbeiten. Das führt vor Augen, dass Stadt und Landkreis eine gemeinsame Strategie fahren müssen“, fasst der Vorsitzende des IHK-Gremiums Regensburg Peter Esser die Forderungen der Firmen zusammen und benennt die Projekte, bei denen das IHK-Gremium von den gewählten Volksvertretern nach der Wahl eine schnelle Umsetzung erwartet.

Stadtbahn in das Umland

„Regensburg wird seine wirtschaftliche Attraktivität nur dann behaupten können, wenn es Mobilität modern begreift und seine Verkehrswege bedarfsgerecht ausbaut“, so Esser. Gefragt sei ein intelligenter Wachstumspfad, der der engen Stadt-Umland-Verflechtung Rechnung trägt. Deshalb fordern die Unternehmen bei den Plänen zum höherwertigen ÖPNV, dass die avisierte Regensburger Stadtbahn nicht an der Stadtgrenze endet, sondern eine Schienenverbindung in den Landkreis bekommt. Um den Wechsel zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zu erleichtern, sollte das Mobilitätsangebot an Knoten wie dem Hauptbahnhof Regensburg, aber auch an dem zu realisierenden Bahnhaltepunkt Walhallastraße, an wichtigen Bushaltestellen oder P+R-Anlagen erweitert werden. Zudem würde die Schaffung eines 30-Minuten-Zugtaktes zu den umliegenden Städten und Gemeinden den Schienenpersonennahverkehr in der Region deutlich attraktiver machen. Die Autobahnen A3 mit der Sinzinger Brücke und die A93 mit dem Pfaffensteiner Tunnel sollten aus Sicht der Wirtschaft weiter ausgebaut werden.

Bildungs- und Forschungsregion stärken

Es gilt aus Sicht des IHK-Gremiums, die Clusterstrategie der Stadt Regensburg fortzusetzen. „Dabei müssen regionale Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung, bei Data Science und Künstlicher Intelligenz gestärkt werden“, fordert Esser. Schulen, Kommunen, Arbeitsverwaltung, Wirtschaftsorganisationen und Unternehmen müssten sich noch stärker vernetzen, um für jeden jungen Menschen in der Region ein passgenaues Bildungsangebot zu schaffen. Voraussetzung hierfür sei die Förderung digitaler Kompetenz an den Schulen sowie der Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Eine gemeinsame Strategie

Um die Attraktivität der Region als Wirtschafts- und Lebensstandort weiter zu steigern, sollte die Stadt Regensburg mit dem Landkreis und dessen Kommunen einen Masterplan Stadt-Umland-Entwicklung erarbeiten. Ein bedarfsgerechter Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, interkommunales Gewerbeflächenmanagement und ein Standortmarketing für die Region seien Kerninhalte. Darüber hinaus sollten alle Kommunen in der Region Regensburg bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum für Fachkräfte schaffen.

Impulse für die Wirtschaftspolitik

Die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim hat als Stimme der regionalen Wirtschaft und Partner der Kommunalpolitik die zentralen Themen der Unternehmen in einer Broschüre formuliert. Die Broschüre „Kommunalwahl 2020 – Impulse für die Wirtschaftspolitik“ kann unter www.ihk-regensburg.de heruntergeladen werden.

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