Gemeinsam Wachstum meistern
IHK-Gremium stellt Wirtschaftsleitbild für die Region Regensburg vor

18.10.2019 | Stand 02.08.2023, 23:29 Uhr
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Welche Standortfaktoren definieren die Stadt und den Landkreis Regensburg? Was braucht die Wirtschaftsregion, um erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben? Mit diesen Fragen setzte sich das IHK-Gremium Regensburg in den vergangenen Monaten intensiv auseinander. Das Ergebnis: ein Wirtschaftsleitbild für die Region Regensburg mit Blick auf die Zukunft von Unternehmen und ihren Branchen, den Arbeitsmarkt sowie die Bildungs- und Infrastruktur.

REGENSBURG „Das Wirtschaftsleitbild geht den Herausforderungen und Potenzialen unserer Wirtschaftsregion aus verschiedensten Perspektiven auf den Grund. Hinsichtlich der bevorstehenden Kommunalwahl 2020 dient es als Diskussionsgrundlage mit Vertretern aus Politik und Verwaltung und soll die Bedarfe der Wirtschaft vor Ort aufzeigen“, betonte Petra Betz, Vorstandsmitglied des IHK-Gremiums, bei der Vorstellung des Leitbilds. Denn angesichts der sich abzeichnenden Umbrüche, beispielsweise im Bereich Verkehr und der Mobilität, sei eines sicher: „Regensburg wird seine wirtschaftliche Attraktivität und Lebensqualität nur dann erhalten können, wenn es Stadt und Landkreis gelingt, sich mit einer gemeinsamen Wachstumsstrategie weiterzuentwickeln.“

Prüfsteinkatalog für Kommunalwahl

Den Aufbau des Leitbilds stellte Gremiumsgeschäftsführer Dr. Martin Kammerer vor. Die Unternehmen leiteten über eine Stärken-Schwächen-Analyse der Region wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen und Forderungen ab. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingen aber auch das anhaltende Bevölkerungswachstum der Region stellen alle Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Das Leitbild fasst diese zusammen und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf“, sagte Kammerer. Eine der Hauptrollen spiele dabei das Thema Mobilität und Verkehrsinfrastruktur. Projekte wie der sechsspurige Ausbau der A3 seien zwar in der Umsetzung, jedoch gebe es in alle Himmelsrichtungen Handlungsbedarf – von der Generalsanierung des Pfaffensteiner Tunnels im Norden bis zum Ausbau der Südspange R30 im Süden. Im innerstädtischen Bereich gelte es, die Erreichbarkeit der Altstadt für Kunden aus der Region zu sichern. Der ÖPNV allein könne das in einer Flächenregion nicht leisten.

Übergreifende Strategien nötig

Auch in zahlreichen weiteren Zukunftsfeldern bestehe die Notwenigkeit zu handeln. Vorstandsmitglied des Gremiums Mario Mirbach appellierte, beispielsweise die gemeinsame Planung von siedlungsstrukturellen Belangen mutig anzugehen: „Kirchturmdenken bringt uns hier nicht weiter.“ Ein Konzept für eine zukünftige Wohnbauentwicklung müsse neben siedlungsstrukturellen auch wirtschaftliche und insbesondere verkehrliche Interessen berücksichtigen – und diese würden nicht an Gemeindegrenzen enden. Auch bei Themen wie Digitalisierung, Bildung oder Arbeit 4.0 könnten Stadt und Landkreis nur über gemeinsame Strategien punkten, fasste IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes zusammen. „Wir müssen es schaffen, Wachstum gemeinsam zu meistern, um die Region fit für die Zukunft zu machen.“ Essenziell sei dabei ein Masterplan für die Stadt-Umland-Entwicklung, der zügig umgesetzt werden müsse. Mit dem neuen Leitbild des IHK-Gremiums setze die regionale Wirtschaft den Rahmen für einen konstruktiven Dialog, damit wichtige Themen und konkrete Maßnahmen zusammen vorangetrieben werden können.

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