Politik
Kampf gegen Diskriminierung – am Samstag feiert Regensburg den Christopher-Street-Day

21.06.2019 | Stand 13.09.2023, 2:58 Uhr
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Es ist viel passiert in den letzten Jahren, wenn es um die Gleichstellung von Schwulen und Lesben mit Heterosexuellen geht. Doch immer noch gibt es Ungerechtigkeiten – und immer wieder kommt es auch zu Angriffen auf homosexuelle Menschen. Ein Fall aus London, bei dem ein lesbisches Paar attackiert und verletzt wurde, hat jüngst wieder aufhorchen lassen. Der Christopher-Street-Day als mahnender Tag ist also keineswegs überflüssig geworden.

REGENSBURG 1984 fand in Regensburg der erste CSD statt. Organisiert wurde er – damals wie heute – von der Regensburger Schwulen- und Lesbeninitiative „RESI“. Seit 1996 findet de CSD jährlich statt. „Der CSD soll ein buntes und starkes Zeichen für eine vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung sein, für Respekt und gegenseitige Toleranz. Er ist eine politische Demonstration mit anschließender Kundgebung, die von Künstlern und Künstlerinnen mit Auftritten auf der Bühne am Haidplatz unterstützt wird“, so Wolfgang Klein von der „RESI“. Die Schirmherrschaft hat 2019 so wie auch in den vergangenen beiden Jahren Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) übernommen. Weitere Politiker werden dabei sein, so haben traditionell SPD, FDP und die Grünen einen eigenen Infostand. Los geht es am Samstag, 22. Juni, um 12 Uhr, ab 13 Uhr schlängelt sich dann die Parade durch die Gassen, ab 14 finden die Grußworte statt.

Zusätzlich zur politischen Botschaft wird auch gefeiert: „Dieses Feiern begründet sich aus dem Ursprung des CSD. Wir zeigen demonstrativ, dass wir stolz auf uns, unser Leben und unsere sexuelle Identität sind, daher auch die Bezeichnung ,Gay Pride‘“, so Klein. Ab 15 Uhr wird gefeiert: „Schallpoet“, „Electric Pain“, „Scherbenviertel“, „Just Like That“ und „Winnie & Mutti“ sorgen für beste CSD-Stimmung. Und wer dann noch nicht genug hat, kann ab 22.30 Uhr im „Scala“ abfeiern.

So mancher mag heute meinen, dass mit der „Ehe für alle“ nun alle Problem gelöst sind, doch dem ist bei Weitem nicht so: „Im Zuge des aufstrebenden Rechtspopulismus hat die Gewalt gegen Schwule und Lesben auch in Deutschland deutlich zugenommen. Gerade angesichts dieser Tendenz ist es wichtig, ein Signal zu setzten“, sagt Klein. Und letztlich gibt es immer noch viele Länder auf der Erde, in denen homosexuellen Menschen Verfolgung, Folter oder gar die Todesstrafe droht. Dem entgegen stellt sich der CSD – am 22. Juni auch in Regensburg! Dann wird es fast auf den Tag genau 50 Jahre her sein, als am 28. Juni 1969 die ersten Aufstände von Schwulen und Lesben in der Christopher Street in Greenwich Village/New York stattgefunden haben.

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