Abholsystem durchgefallen
Das Experiment Biotonne in Donaustauf geht zu Ende

15.03.2019 | Stand 21.07.2023, 21:23 Uhr
−Foto: n/a

Zwei Jahre lang lief das Abholsystem Biotonne in Donaustauf als freiwilliges Pilot-Projekt. Am kommenden Montag, 18. März, werden die 360 ausgegebenen Tonnen nun vom Entsorgungsunternehmen Meindl letztmals geleert und gleichzeitig eingesammelt, nachdem das befristete Projekt ausläuft.

DONAUSTAUF „Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Donaustaufer Bürgerinnen und Bürgern, die beim Thema Umweltschutz offen für Neues sind und engagiert mitgemacht haben“, sagt Landrätin Tanja Schweiger. Laut Gutachten des bifa-Umweltinstituts Augsburg bringt die Einführung der Biotonne für alle Haushalte im Landkreis keine nennenswerte Verbesserung der Öko-Bilanz gegenüber dem Ist-Zustand der flächendeckenden Grüngutsammlung. Dem gegenüber stünden aber Mehrkosten von ca. einer Million Euro im Jahr, so dass der Umweltausschuss am 28.11.18 einstimmig beschlossen hat, das auf maximal zwei Jahre befristete Projekt nicht weiter zu verfolgen.

Kosten-Nutzen-Verhältnis spricht gegen allgemeine Einführung

Die teilnehmenden Donaustaufer haben die – während der Testphase kostenlose – Biotonne zwar grundsätzlich durchwegs positiv bewertet. Allerdings zeigte die relativ geringe Nachfrage mit rund 18 Prozent, dass der Bedarf in den meisten Privathaushalten nicht allzu hoch ist. Die Einführung einer flächendeckenden kostenpflichtigen Biotonne würde jährliche Mehrausgaben von einer Million Euro verursachen und so zwangsläufig zu höheren Müllgebühren führen. Damit wäre nur noch die Hälfte der Teilnehmer einverstanden, so das Ergebnis einer Abfrage der Landkreisverwaltung.

Im Vergleich zur schon etablierten Entsorgung der Bioabfälle über die gut ausgestatteten Wertstoffhöfe käme die allgemeine Biotonne ungleich teurer. Die bisherigen Sammelergebnisse auf und vor den 39 Wertstoffhöfen sind aus Sicht der Landkreisverwaltung seit 2016 durchaus überzeugend. Sie stiegen von 430 Tonnen im Jahr 2016 auf 1.130 Tonnen Bioabfälle im letzten Jahr. Das Bringsystem wird zunehmend genutzt. Der Umweltausschuss hielt deshalb den weiteren Ausbau des bestehenden Systems für den besseren Weg. In Abstimmung mit dem Landkreis erhalten Gemeinden die Möglichkeit, ab April 2020 zusätzliche Bioabfallcontainer nicht nur auf und vor den Wertstoffhöfen, sondern zusätzlich an geeigneten gemeindlichen Ortsteilen aufzustellen. Damit verkürzen sich Anlieferwege und der Service für die Bürgerinnen und Bürger wird weiter verbessert. Die Verwaltung stimmt derzeit passende Standorte mit den interessierten Gemeinden ab.

Alle Biotonnen werden am 18. März eingesammelt

Die letzte Leerung der Biotonnen in Donaustauf erfolgt am 18. März. Alle Biotonnen, auch wenn sie nicht gefüllt sind, sollen an diesem Tag wie üblich am Grundstück zur Leerung und Abholung bereitgestellt werden, so der Hinweis des Landratsamtes. Die Firma Meindl nimmt nach der Leerung alle Biotonnen mit. Eine nachträgliche Leerung nach dem 18. März ist nicht mehr möglich, da der Entsorgungsvertrag ausläuft. Nach Auskunft des Entsorgungsbetriebes werden die Biotonnen mit neuen Etiketten versehen und für andere Zwecke, etwa bei individuellen privaten oder gewerblichen Anfragen, weitergenutzt.

Die Landkreisverwaltung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Bioabfälle seit 2016 grundsätzlich nicht mehr über die Restmülltonne entsorgt werden dürfen. Sofern nicht die bezuschusste Eigenkompostierung praktiziert wird, stehen auf dem Wertstoffhof Bioabfallcontainer zur kostenlosen Abgabe der Küchenbioabfälle zur Verfügung. Für alle anderen Grüngutabfälle können unverändert die hierzu bekannten Entsorgungsmöglichkeiten genutzt werden. Wer aber dennoch weiterhin den Service einer kostenpflichtigen eigenen Biotonne auf dem Grundstück schätzt, kann eine Biotonne bedarfsgerecht in unterschiedlichen Größen bei gewerblichen Anbietern auf eigene Kosten bestellen.

Bei weiteren Fragen steht Ihnen die Abfallberatung des Landkreises Regensburg jederzeit gerne zur Verfügung. Kontakt: Karin Dächert, Tel.:0941 4009-404; Helmut Niggel, Tel.: 0941 4009-348; E-Mail: abfallwirtschaft@lra-regensburg.de

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