Gemeinsam planen
Peter Aumer – „Stadtbahn muss Regionalbahn werden“

08.02.2019 | Stand 03.08.2023, 5:05 Uhr
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„Nur wenn Stadt und Landkreis gemeinsam planen, kann eine schienengebundene Stadtbahn ein Erfolg für unsere Region werden“ ist sich der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer sicher. Ein Beispiel wie das funktioniert, ist die Stadt-Umland-Bahn (StUB), die die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach zusammen planen und umsetzen.

LANDKREIS REGENSBURG Gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Bürgermeister Christian Kiendl, und dem ÖPNV-Experten Fritz Dechant hat Aumer aus diesem Grund den Zweckverband Stadt-Umland-Bahn in Erlangen besucht, der speziell für das Projekt gegründet wurde. Geschäftsleiter Daniel Große-Verspohl und der technische Leiter Florian Gräf stellten der Abordnung das Konzept der StUB vor. Die Planungen, die 1993 begonnen wurden, sehen vor, dass die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach im 10-Minuten-Takt durch eine Straßenbahn verbunden werden. Die Fertigstellung ist für Mitte der 2020er Jahre vorgesehen. Die Kosten von knapp 300 Millionen Euro werden vom Bund und vom Freistaat mit 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten bezuschusst.

Die Zeiten, in denen Stadt und Landkreis unabhängig voneinander planen müssen vorbei sein, sind sich die drei Politiker einig. Sie fordern, dass die geplante Stadtbahn in den Landkreis verlängert wird. „Die Planungen müssen bereits in der ersten Phase eine Anbindung an die bestehenden Schienen berücksichtigen. Im Norden wäre dies eine Verlängerung vom Endhaltepunkt Wutzlhofen nach Regenstauf und im Süden bis nach Schierling. Ebenso muss versucht werden, den Osten mit den großen Arbeitgebern anzubinden“, so der Fraktionsvorsitzende Christian Kiendl. „Die Nutzung der vorhandenen Gleiskörper ist für den Erfolg der Stadtbahn Voraussetzung“, ist sich Aumer sicher, „nur so ist die Bahn eine echte Alternative für die 78.000 Pendler in unserer Region.“ Wichtigste Voraussetzung dafür ist laut Fritz Dechant, dass „das Gleissystem der geplanten Stadtbahn kompatibel zu den bestehenden Bahnlinien ist.“

Ein 20-Minuten-Takt wäre so für die Region möglich und würde zu einer besseren Auslastung führen. Mit einem Konzept aus P&R-Parkplätzen und Zubringerbussen kann auch die Wirtschaftlichkeit des Systems sichergestellt werden, sich die drei Politiker einig. In Verbindung mit dem 365-Euro-Jahresticket, das die Stadtrats- und die Kreistagsfraktion der CSU schnellstmöglich fordern, wird der ÖPNV eine echte Alternative zum eigenen Pkw werden“, so Aumer und Kiendl.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, Aufgabenträger des Freistaats Bayern für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), hat im Frühjahr 2018 eine Studie zur Verbesserung des SPNV in der Region Regensburg in Auftrag gegeben. Die Aufgabenstellung lautet, den Marktanteil des SPNV zu erhöhen, indem das Bedienungsangebot verdichtet und mittels zusätzlicher Stationen die Erschließungsqualität verbessert werden. Dabei wird untersucht, ob ein 20-Minuten-Takt im Raum Regensburg möglich ist. „Ich erwarte von den kommunalen Mandatsträgern, dass man zumindest die Ergebnisse der Untersuchungen abwartet, die man selbst in Auftrag gegeben hat!“, so Aumer. Er ist sich sicher „zusammen mit den Planungen der Stadt Regensburg zur Stadtbahn ist dies ein Baustein für eine zukunftsfähige Lösung unserer Verkehrsprobleme.“ „Die Bürger wollen nicht eine Resolution nach der anderen. Auch die Region muss Antworten liefern“, fordert Bundestagsabgeordneter Aumer und nimmt damit Bezug auf die Resolution der ostbayerischen Landräte von letzter Woche und vom Sommer 2018.

Die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach haben zur Umsetzung der Stadt-Umland-Bahn einen gemeinsamen Zweckverband gegründet. „Eine solche Institution könnte ein Beispiel für unsere Region sein. Wir sollten hier versuchen auch die Nachbarlandkreise miteinzubinden“ argumentiert Aumer. Er hat in den letzten Wochen Gespräche mit allen Nachbarlandräten geführt und hierfür Zustimmung erfahren.

„Die Landkreis-CSU hat mit ihrem Antrag im Kreistag, die Stadtbahn in eine Regionalbahn umzuwandeln, bereits den ersten Schritt getan. Aumer weiter: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bund und der Freistaat Bayern mit finanziellen Förderungen dazu beitragen, dass die Regionalbahn verwirklicht werden kann.“ Zu den aktuellen Vorhaben und den geplanten Maßnahmen in der Region lädt Aumer zu einem Bahnforum ein, bei dem die Planungen der Deutschen Bahn AG vorgestellt werden sollen, denn diese Maßnahmen sind Grundlage für einen leistungsfähigen SPNV in der Region Regensburg.

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