Kurs
Helferkreis „MeHr Leben“ schult die ersten Ehrenamtlichen

07.02.2019 | Stand 03.08.2023, 13:23 Uhr
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Die ersten Ehrenamtlichen haben mit ihrer Ausbildung beim „Helferkreis MeHr Leben“ begonnen. Die Initiative zur stundenweisen Entlastung von Menschen, die einen Angehörigen mit einer erworbenen Hirnschädigung (MeH) betreuen, ist eine von vielen Maßnahmen aus dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises Regensburg. Für die nächste Schulungsrunde in den Osterferien sind noch Plätze frei.

REGENSBURG Im ersten Kurs werden derzeit dreizehn Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer über einen Zeitraum von neun Wochen in den Bereichen Medizin, Psychologie, Kommunikation und Recht ausgebildet. Corina Eisner, Koordinatorin des „Helferkreises MeHr Leben“, betont die praktische Ausrichtung der Schulung: „Die Schulung findet in enger Kooperation mit der Klinik für Neurologische Rehabilitation am Bezirksklinikum Regensburg statt. So können die Teilnehmenden unter anderem im Nachsorgezentrum des Vereins zweitesLeben e. V. sowie im Neurologischen Pflegeheim am Bezirksklinikum hospitieren. Darüber hinaus freuen wir uns über zahlreiche Expertinnen und Experten, die wir als Referenten gewinnen konnten.“

Die zweite Kursrunde zur Ausbildung als „Helfer für MeHr Leben“ wird in den Osterferien an acht Blockschulungstagen angeboten. Kontakt: Wer Interesse an einer Mitarbeit im neuen Helferkreis hat oder weitere Informationen wünscht, kann sich gerne unter 0941/ 4009708 (9 bis 13 Uhr) oder Corina.Eisner@lra-regensburg.de an das Sachgebiet für Senioren und Inklusion am Landratsamt Regensburg wenden.

Mit dem Helferkreis soll erreicht werden, dass geschulte Helferinnen und Helfer einen Betroffenen, der einen Schlaganfall oder eine Schädel-Hirn-Verletzung erlitten hat, in seiner eigenen häuslichen Umgebung für mehrere Stunden betreuen. Die Besuche werden nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Betroffenen und Angehörigen gestaltet. Der Schlaganfall ist mit 270.000 Betroffenen jährlich eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird erwartet, dass die Zahl weiter steigt. Der Schlaganfall ist auch der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Fast zwei Drittel der Überlebenden sind dauerhaft auf Unterstützung, Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Eine Schädel-Hirn-Verletzung hat ähnliche Auswirkungen im Alltag für die Betroffenen. In Deutschland geht man von bis zu 400 Schädel-Hirn-Verletzungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr aus. Etwa 180 von 100.000 Schädel-Hirntraumen sind dabei so schwer, dass langfristige Schäden zu erwarten sind. Mehr als 4.000 Patienten werden so jedes Jahr als dauerhaft Geschädigte mit schweren Verletzungen zu Langzeitpflegefällen.

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