Tobias Gotthardt vor Ort
Problemfall A3 – „mehr Personal für Polizei und Autobahnmeisterei“

21.05.2018 | Stand 29.07.2023, 6:07 Uhr
−Foto: n/a

Besorgte Bürger, ausgelastete Rettungskräfte und das Gefühl der Überforderung vor Ort – unterstützt von Wörths Bürgermeister Anton Rothfischer hat sich Tobias Gotthardt, Landtagskandidat der Freien Wähler, vor Ort informiert und Betroffene zu einem Runden Tisch eingeladen.

WÖRTH AN DER DONAU :„Ich sehe größtmögliche Bereitschaft aller Verantwortlichen vor Ort, Lösungen für den Problemfall A3 zu finden – und erkenne gleichzeitig den Bedarf starker politischer Unterstützung aus München und Berlin: Klar ist, es kann keine sechs Jahre so bleiben“, so das Fazit des Kandidaten. Gemeinsam mit den Betroffenen fordert er unter anderem eine bessere, großräumige Verkehrsleitplanung, mehr Personal für Polizei und Autobahnmeisterei sowie eine angemessene Unterstützung der Feuerwehren.

Bereits am Vortag – unmittelbar nach Berichten über die gegründete Facebook-Gruppe „Lkw-Durchgangsverkehr raus aus Wörth und Wiesent“ – hatte Gotthardt sich zu einem Hintergrundgespräch mit den Initiatoren Bernhard Meyritz und Dr. Walter Meinhart getroffen: „Es ging um einen offenen Austausch – darum, Probleme zu benennen und Lösungen zu suchen“, sagt Gotthardt. „Das ist Aufgabe der Politik.“ Und Rothfischer ergänzt: „Wir nehmen die Sorgen sehr ernst – auch Landrätin Tanja Schweiger ist auf unserer Seite: Wir stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Stellen vor Ort.“ Umso wichtiger seien offene Diskussionen, lösungsorientierte Gespräche und die konstruktive Zusammenarbeit: „Wir haben bei der Erstellung der Unterschriftenlisten geholfen“, berichtet Rothfischer: „Eine schnelle Lösung ist im Sinne der gesamten Stadt.“

So sieht es auch Gotthardt. Mit dem Bürgermeister traf er deshalb auch Vertreter von Polizei und Freiwilliger Feuerwehr. Letztere, so Gotthardt, seien – entlang der gesamten Baustelle bis hinauf nach Nittendorf – mit der zunehmenden Zahl der Unfälle schwerst gefordert: „Unsere Feuerwehren leisten das alles im Ehrenamt – wir dürfen sie und die betroffenen Kommunen damit nicht alleine lassen.“ Wenn die Wörther Wehr etwa mittlerweile zwei Drittel ihrer Einsätze auf der A3 fahre und der Piepser sie „dreimal die Woche zu schweren Unfällen auf die Autobahn ruft, dann ist da etwas aus dem Gleichgewicht geraten: Dann können Ehrenamtliche das neben Job und Familie nur schwer tragen.“ Aufgrund der hohen Zahl ausländischer Unfallbeteiligter „zieht sich die Erstattung der Einsatzkosten zudem oft über Monate – Feuerwehr und Kommune bleiben mit den Aufwendungen alleine. Das darf nicht sein.“ Für Gotthardt ist klar, „dass Land und Bund da in Vorleistung gehen müssen“. Zudem hält er einen Sonderbonus für „derart geforderte Feuerwehren“ für sinnvoll.

Mehr Personal fordert Gotthardt für Polizei und Autobahnmeisterei: „Es kann nicht sein, dass beide am Limit laufen und Großprojekte wie die Baustelle ohne spürbaren personellen Ausbau schultern sollen.“ Im Ende gehe das auch zu Lasten der Freiwilligen Wehren: „Sie sollten die Bergung sicherstellen – und nicht die stundenlange Sicherung oder Sperrung der Straße.“ Entsprechend der Forderungen der Betroffenen will Gotthardt da eine „schnelle Einsatztruppe“ der Meisterei, die gemeinsam mit den Rettungskräften alarmiert werde, um „schnellstmöglich die Sperrungen zu übernehmen“. Hinsichtlich der polizeilichen Dienststelle hält der Freie-Wähler-Kandidat „die Aufstockung in Wörth um eine weitere Streife sowie den personellen Ausbau der Autobahnpolizei Kirchroth“ für angemessen: „Das wäre mir, offen gesprochen, wichtiger als Söders berittene Kavallerie für München.“

Neben den großen Weichenstellungen fordert Gotthardt – gemeinsam mit den Betroffenen – auch schnelle, konkrete und denkbar einfache Maßnahmen. So könne eine große, mobile Leuchttafel vor der Wörther Abfahrt nochmals „klar und deutlich“ auf die Sperrung für Kraftfahrzeuge über 12 Tonnen hinweisen. Beim Ausbau der mobilen Verkehrsleitplanung sei eine „großräumige Umleitung bei Stau und Sperrung über die B8 das Ziel: „Ich akzeptiere nicht, dass bei einem 300-Millionen-Euro-Projekt für so etwas dann plötzlich das Geld fehlen soll“,so Gotthardt.

Ernsthaft prüfen müsse man zudem für die Wörther Ortsdurchfahrt das seit 2017 neu im LKW-Bußgeldkatalog vorgesehene und bislang etwa bei der „Leverkusener Rheinbrücke“ angewandte Modell höherer Strafen: „75 Euro Bußgeld schrecken kaum jemanden – 500 Euro und zwei Monate Fahrverbot dagegen schon.“ Das bereits bei den Verbotschildern als Hinweis zu ergänzen, hält Gotthardt - ebenso wie Bürgermeister und Betroffene - „für vielversprechend“. Immerhin, ergänzt Rothfischer, „gefährdet der Schwerlastverkehr auf Dauer die frisch sanierte Straßeninfrastruktur im Ortskern und – noch weit mehr – die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern in der Innenstadt. Ich will nicht erst handeln, wenn was Schlimmes passiert. Wir brauchen Abhilfe – jetzt.“

Insgesamt, da waren sich im Ende alle Beteiligten einig, „benötigen wir beim komplizierten A3-Ausbau umgehend eine Überholspur für Bürgerinteressen im direkten Umfeld. Die Verantwortlichen vor Ort sind absolut handlungsbereit – und da, wo ihr Einfluss endet, ist die Politik in München und Berlin in der Pflicht, schnelle, wirksame Lösungen zu präsentieren.“ Gotthardt jedenfalls hat dabei „jedmögliche Unterstützung“ zugesagt.

Regensburg