„Das kann jeder akzeptieren“
Kardinal Gerhard Ludwig Müller stützt Söders Position im Streit ums Aufhängen von Kreuzen

07.05.2018 | Stand 21.07.2023, 3:58 Uhr
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Der frühere Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, stützt die Position von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Streit um das verpflichtende Aufhängen von Kreuzen in bayerischen Behörden. Dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 1 / Regionalnachrichten Niederbayern / Oberpfalz) sagte Müller am Freitagmittag, 4. Mai, in Rom, das Kreuz symbolisiere die christlichen Grundlagen Bayerns und Deutschlands, auf die sich alle Menschen, die hier herkommen, einigen könnten.

REGENSBURG / ROM Wörtlich fügte der frühere Bischof von Regensburg hinzu: „Egal von wem diese Initiative kommt: Ich kann sie eigentlich nur unterstützten. Also mir sind die Politiker lieber, die die Kreuze aufhängen, als diejenigen, die Kreuze abhängen. Ich möchte mich natürlich nicht in die Diskussion einmischen. Manche sagen, das (also der bayerische Erlass zum Aufhängen von Kreuzen in Behörden) habe politische Gründe. Das ist ja zunächst noch nichts Schlechtes. Irgendwie eine Politik brauchen wir.“ Zur Kritik am bayerischen Kreuzerlass, hier würden in unzulässiger Weise die Sphären von Politik und Religion vermischt, sagte Müller: „Das Kreuz ist ja nicht nur ein religiöses Symbol in dem Sinne, dass Menschen ein Bekenntnis zum christlichen Glauben abverlangt wird. Das Kreuz zeigt auch, dass es auch ein Protest ist gegen das Unrecht und dass wir im Geiste der Versöhnung miteinander leben können. Ich glaube, das kann jeder akzeptieren.“

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