Veranstaltungshalle
Das MarinaForum wird eröffnet – RTG-Chefin schwärmt von „unserer kleinen Stadthalle“

10.04.2018 | Stand 13.09.2023, 7:03 Uhr
−Foto: Foto: Ursula Hildebrand

Das MarinaForum eröffnet mit einem riesen Fest für alle Regensburgerinnen und Regensburger am 12. April, gefolgt von Konzerten und tollen Events. Wir haben uns mit RTG-Chefin Sabine Thiele umgesehen.

REGENSBURG Der Alte Schlachthof heißt jetzt MarinaForum – und ganz Regensburg darf stolz sein darauf. Denn aus der wunderbaren Gründerzeit-Halle, in der einst Schweinehälften hingen, ist eine Veranstaltungshalle geworden, die keine Wünsche offen lässt. Am kommenden Wochenende ist offizielle Eröffnung – mit einem gigantischen Programm. Wir haben uns schonmal umgesehen.

1888, das Drei-Kaiser-Jahr, damals entstand eine der beeindruckenden Hallen, die Stahlträger erinnern an Architektur im Eiffelturm-Stil. Sabine Thiele, die mit ihrer Tourismus-GmbH für die Vermarktung zuständig ist, steht mit Stolz geschwellter Brust unter den Gewölben. „Ich bin Rheinländerin, dort ist diese Architektur natürlich sehr verbreitet. Für Regensburg aber ist es ein echtes Prunkstück“, so Thiele.

Beeindruckend ist aber auch die Technik und das, was das neue Forum zu bieten hat. Klaus Blobner ist der Veranstaltungsleiter im Haus. 750 Menschen in zehn Foren kann das Haus beherbergen, bestuhlt. Ohne Bestuhlung sind es bis zu 1.100 Gäste. Einen Caterer hat man nicht beauftragt, man kann seinen eigenen Caterer mitbringen. „Wir haben die komplette Infrastruktur hier“, sagt Thiele. Caterer müssen natürlich Provision abtreten, doch dafür bekommen sie sogar das geschulte Spülpersonal gestellt. „Wenn es Kritik gibt, dann nur von jenen Caterern, die nicht an unserem Angebot teilgenommen haben, sich einzubringen.“

„Kritik von denen, die nicht mit uns sprachen“

Thiele sieht auch kein Problem mit den Anwohnern. „Ein Rockkonzert gibt es bei der Eröffnung, das soll aber nicht die vordergründige Nutzung sein, sondern Tagungen und Kongresse“, so Thiele. Die Anwohner der Alten Mälzerei oder des Deggingers wurden nicht gefragt, wie sie es finden, einen Veranstaltungsort neben ihrem Wohnhaus zu haben. „Die Anwohner hier wussten das und wir sind in engem Kontakt“, sagt Thiele. Auch die Kritik an dem Kostenmodell kann sie nur bedingt nachvollziehen. Investiert hat die Stadt Regensburg 9,2 Millionen Euro in die Innenausstattung. In 25 Jahren wird man 17 Millionen Euro an Miete an den Besitzer der Halle, Thomas Dietlmeier, zahlen. „Vergleichbare Hallen wie etwa in Darmstadt kosten zwischen 30 und 45 Millionen Euro“, so Thiele. Man sei also auch finanziell gut gefahren.

Aber braucht es dann überhaupt noch eine Stadthalle? Thiele findet, ja: „Wenn man in einer Stadt lebt wie Regensburg, die stetig wächst und wirtschaftlich erfolgreich ist, dann muss man auch dieses Segment abbilden.“ Das MarinaForum sei „eine kleine Stadthalle.“

Die Zollingerdecke, die beeindruckend saniert wurde und dem Veranstaltungsort eine zusätzliche Würde gibt, stammt übrigens aus dem Jahr 1927. Kürzlich schwärmte ausgerechnet der Denkmalschutz-Papst Achim Hubel über die Sanierung des MarinaForums. „Soetwas wollen die Regensburger“, sagte Hubel – bei einer Veranstaltung gegen die Stadthalle. Wer hätte das gedacht ...

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