Gotteshaus
Das ist der Grund, warum die CSU die neue Moschee mit Minarett in Regensburg ablehnt

08.02.2018 | Stand 13.09.2023, 14:33 Uhr
−Foto: Foto: Architekturbüro Yilbirt

Die Christsozialen in Regensburg haben ein Problem mit dem Verein DiTiB und der neuen Moschee, die im Stadtosten geplant ist. Die Nähe zu Erdogan sei für die CSU ein No-Go, heißt es von Michael Lehner, JU-Chef und Stadtrat.

REGENSBURG Die Wogen gingen hoch, als vergangene Woche der Entwurf für einen Moschee-Neubau in der Maxhüttenstraße im Regensburger Stadtosten bekannt wurde. Die Moschee in der Lindnergasse, die es seit vielen Jahren gibt, ist längst zu klein. Der Verein hat das Gebäude verkauft, im März 2019 möchte man umziehen. Vergangene Woche musste sich der Planungsausschuss mit der von der Verwaltung erteilten Baugenehmigung beschäftigen.

Vergangene Woche traf sich auch der CSU-Kreisvorstand – und debattierte unter anderem über den Neubau. Man sprach sich einhellig gegen den Neubau der Moschee aus. JU-Vorsitzender Michael Lehner, der in dieser Sitzung zum Listenkandidat für den Landtag vorgeschlagen wurde, sagt: „Es gibt im Regensburger Stadtosten eine Konzentration von Moscheen, das ist nicht gut.“ Doch das Problem, das die CSU mit der Moschee habe, sei grundlegender: „Wenn in Köln Imame verhaftet werden, weil sie für den türkischen Staat spionieren, muss man sich die Frage stellen: Woher kommt das Geld für die neue Moschee der DiTiB in Regensburg?“ Es könne laut Lehner nicht sein, dass ein „diktatorischer Staat wie die Türkei bei uns Moscheen baut, die dann als Ausgangspunkt für politische Agitation verwendet werden können“, meint der JU-Vorsitzende.

Der frühere DiTiB-Vorsitzende Ercüment Baysal hatte gegenüber dem Wochenblatt indes mehrfach betont, dass man „keine Politik dulden“ würde in den Räumen der Moschee.

Für Diskussionen sorgte auch ein minarettartiger Bau, der neben der Moschee entstehen soll. Zwar soll kein Muezzin von dem Minarett fünfmal am Tag zum Gebet rufen, doch das 21 Meter hohe Gebäude wird von vielen Regensburgern als Symbol gewertet, dass der Islam Zeichen setzen will. „Da es dort keinen Bebauungsplan gab, musste die Verwaltung dem zustimmen“, sagte Lehner dem Wochenblatt. „Ich kann allerdings nicht verstehen, warum man von Seiten der DiTiB hier nicht den Weg in die Öffentlichkeit gesucht hat, um dieses Minarett politisch zu diskutieren.“

Derweil sortiert sich die Stadt-CSU im Hinblick auf die Kommunalwahl 2020 – oder früher, je nachdem. Ein Gremium, das sich mit der Frage befassen soll, setzt sich nun auf Vorschlag Lehners aus den Vorsitzenden von JU, Senioren-Union, Frauenunion, Fraktionschef und Kreischef zusammen.

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