Toleranz und Demokratie
Junge Regensburger gestalten ihre Gesellschaft mit

07.02.2018 | Stand 20.07.2023, 17:11 Uhr
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Der Regensburger Preis für Toleranz und Demokratie würdigt besonderes Engagement. Er wurde nun von Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und dem Stadtjugendring verliehen.

REGENSBURG Der Regensburger „Preis für Toleranz und Demokratie“ geht in diesem Jahr an ein Schülerprojekt des Privat-Gymnasiums Pindl. Die Jugendlichen des P-Seminars „Obdachlosenseelsorge“ nahmen den Preis beim traditionellen Neujahrsempfang des Stadtjugendrings aus den Händen von Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer entgegen. Die Bedeutung von Toleranz und gegenseitigem Verständnis sei im Mittelpunkt des schulischen Projektseminars gestanden, erklärten die beteiligten Schüler sowie Pfarrer Roman Gerl und Religionslehrerin Gabriele Baumer. Ziel des Seminars sei es gewesen, vor Ort hinzuschauen und die Not der Menschen in der Stadt zu erkennen.

Schüler engagieren sich

Mit verschiedenen Aktionen versuchten die Jugendlichen, ihren Mitmenschen zu helfen. Höhepunkt der Aktion war eine Schifffahrt auf der Donau, zu der knapp 60 bedürftige Menschen kamen, um einen unbeschwerten Nachmittag zu erleben. Das Preisgeld der Auszeichnung stellten die Schüler spontan dem „Offenen Tisch“ der Pfarrgemeinde Sankt Emmeram zur Verfügung. „Ein sehr gelungenes Projekt“, lobte Markus Panzer vom Förderverein des Stadtjugendrings, der sich über zahlreiche Einsendungen freute. Bereits zum zweiten Mal wurde der Preis für Toleranz und Demokratie nun verliehen.

Stadtjugendring-Vorsitzender Philipp Seitz betonte, dass mit dem Toleranz- und Demokratie-Preis junges Engagement für demokratische Werte unterstützt und gewürdigt werde. Dem Jugendring sei es wichtig, dass sich junge Menschen „für eine engagierte, gewaltfreie und politische Gesellschaft“ stark machen und dafür bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Den zweiten Preis verlieh Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer an das Albrecht-Altdorfer-Gymnasium, welches mit Campus Asyl regelmäßige Zusammenkünfte der Schüler mit jungen Geflüchteten organisiert hatte. Über den dritten Preis freuten sich junge Sportler des SV Sallern Regensburg mit ihrem Jugendleiter Detlef Staude. Sie brachten bei verschiedenen Aktionen junge Menschen aus den verschiedensten Nationen zusammen und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Integration, wie es in der Jurybegründung hieß.

„... wie die Welt sein könnte“

Lob gab es für die Schülerinnen und Schüler nicht nur von den zahlreich erschienen Vertretern aus Gesellschaft und Jugendverbandsarbeit. Neben der Stadtspitze und mehr als 15 Stadträten waren gleich drei Bundestagsabgeordnete zu dem Empfang gekommen. Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer betonte, dass gerade junge Menschen in den Zukunft gehöre und diese in ihren Händen liege. „Gerade deshalb sollten sie in demokratischer und toleranter Weise nachdenken, wie sie ihre Gesellschaft gestalten.“ Die Preisträger würden zeigen, wie die Welt sein könnte.

Viel Lob gab es auch für die Arbeit des Stadtjugendrings. Dieser sei „unglaublich aktiv“, betonte Maltz-Schwarzfischer und bescheinigte hervorragende Arbeit im bildungspolitischen Bereich und in der internationalen Jugendbegegnung. Die Schwandorfer SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder erklärte, dass der Stadtjugendring junge Menschen aktiv bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstütze. Besonders hob sie das Schülerzeitungsseminar des Jugendrings hervor, dass die Grundlage für eine aktive Auseinandersetzung mit Politik schaffe. FDP-Abgeordneter Ulrich Lechte hob den Wert des Ehrenamtes hervor. Die Anliegen der jungen Leute müssten Gehör finden und gemeinsam an der Zukunft gebaut werden. Der Grünen-Abgeordnete Stefan Schmidt lobte: „Ich finde es gut, dass der Stadtjugendring und die Verbände so engagiert und politisch sind und so die Gesellschaft voranbringen. Es geht darum, Visionen aufzuzeigen.“ Die ehemalige Abgeordnete Dr. Astrid Freudenstein dankte allen Ehrenamtlichen für deren Einsatz. So werde die Stadtpolitik aktiv mitgestaltet.

Viel Lob

Stadtjugendring-Vorsitzender Philipp Seitz gab in seiner Rede einen Ausblick auf die anstehenden Ausgaben. „Wir wollen junge Leute bei ihren Ideen und Aktionen unterstützen und sie ermutigen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen“, betonte er. Der Stadtjugendring verstehe sich schließlich als politisches Sprachrohr und Interessensvertretung für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt.

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