„Stadtraum gestalten“
Sprecherinnen- und Sprecherrat der Uni Regensburg kritisiert geplanten Abriss des Keplerwohnheims

29.11.2017 | Stand 04.08.2023, 2:13 Uhr
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In den vergangenen zwei Wochen hat sich Adrian Zimpel, der Referent für Infrastruktur des Sprecherinnen- und Sprecherrates der Uni Regensburg, mit der Leitung des Projekts „Stadtraum gestalten“ getroffen und das Projekt unter Gesichtspunkten studentischer Interessen erörtert. Am Donnerstag, 23. November, wurde dem Studentischen Konvent vom Inhalt dieses Gesprächs berichtet.

REGENSBURG Der Sprecherinnen- und Sprecherrat der Universität Regensburg begrüßt die Umgestaltung des Bahnhofsareals, die Entstehung eines RKK und die Pläne zur Schaffung einer ÖPNV-Trasse, für die die Universität Regensburg einen zentralen Nexus darstellen wird. Da sich das Projekt momentan in einem mittleren Planungsstadium befindet, kann noch keine Aussage über das Ausmaß der Belastung des Innenstadtverkehrs, die der auf der Galgenbergbrücke geplante Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) hervorrufen würde, getroffen werden. Diese Belastung würde durch Busverspätungen Einfluss auf die Studierenden der Universität nehmen, immerhin ist die Galgenbergbrücke ein Nadelöhr für einen großen Teil des Innenstadt-Busverkehrs. Die Projektleitung räumte Belastungen ein, verwies aber auf die kulturelle und wirtschaftliche Wichtigkeit der Universität und ihrer Studenten, weshalb auf Wahrung derer Interessen ein besonderes Augenmerk liege.

Im Zuge der Errichtung des Regensburger Kultur- und Kongresszentrums (RKK) soll das Keplerwohnheim niedergerissen werden. Dieses Studentenwohnheim zeichnete sich bisher durch seine zentrale Lage und niedrigen Zimmerpreise aus und wird deshalb vorwiegend von Studierenden mit niedrigem Einkommen und in prekären Lebenssituationen bewohnt. Das Projekt wurde aus diesem Grund kritisiert und der Verlust günstigen Wohnraums angeprangert. Das Evangelische Siedlungswerk (ESW), der Träger des Keplerwohnheims, hätte aus rechtlichen Gründen das Wohnheim generalrenovieren müssen. Diese Generalrenovierung war für den ESW, nach Angaben der Stadt, finanziell nicht tragbar. Die Zukunft des Wohnheims war also ohnehin sehr fraglich. So mag die Kritik berechtigt sein, findet aber mit dem RKK ein falsches Ziel. Als Ersatz für die 220 verlorenen Wohnheimsplätze werden auf dem Gebiet der Nibelungenkaserne 303 neue Wohnungen errichtet, die überwiegend für studentische Mieter gedacht sind.

In seinem Bericht vor dem Studentischen Konvent appellierte der Referent für Infrastruktur an die Studierendenvertretung, sich politisch gezielt für billige Mieten hinsichtlich des neu entstehenden Wohnraums auszusprechen, anstatt mit einem Boykott des RKK politisches Gewicht und politische Energien gegen ein Projekt zu verschwenden, dessen Durchführung grundsätzlich gewünscht ist und sich voraussichtlich nicht verhindern lässt.

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