Gefahr der Verödung der Ortskerne
ILE Klosterwinkel besucht das Hofheimer Land

14.03.2018 | Stand 24.07.2023, 23:41 Uhr
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Wie sich die Probleme gleichen: Leerstände, die Gefahr der Verödung der Ortskerne – abseits der Metropolen haben damit viele Kommunen zu kämpfen.

AIDENBACH Für Strategien gegen diese Probleme ist die Gemeindeallianz Hofheimer Land inzwischen im ganzen Bundesgebiet bekannt geworden. Nicht von ungefähr kommt es daher, dass sich Besuchergruppen in Hofheim quasi die Klinke in die Hand geben.

Bereits am 23. Februar besuchte nun auch die ILE Klosterwinkel gemeinsam mit anderen Gruppen aus Bayern, Thüringen und Hessen das Hofheimer Land und ließ sich vor Ort von Bürgermeister Wolfgang Borst über die Struktur und die Ziele der Gemeindeallianz aufklären. Das Leerstandsmanagement in Hofheim folge demnach den beiden Grundsätzen: „Bauen bzw. Renovieren im Ortskern muss günstiger sein als ein vergleichbares Objekt im Siedlungsgebiet“ und „Jeder Siedlungsneubau verursacht einen Leerstand im Altort“. Aus diesem Grund werden im Hofheimer Land so gut wie keine neuen Baugebiete ausgewiesen. Im Gespräch stellte sich jedoch heraus, dass auch kaum Nachfrage nach Bauplätzen besteht.

Wie geht Hofheim nun das Problem Leerstand an? Zunächst erfolgte eine professionelle Bestandserfassung, welche Grundlage für die Vermarktung von Leerständen und Baulücken im Rahmen einer Immobilienbörse ist. Zudem wurde ein eigenes Förderprogramm aufgelegt und schließlich wurden sogar Bauplätzen zur Verknappung des Angebots außerhalb der Ortskerne zurückgenommen. Im Rahmen des Förderprogramms werden bis zu 10.000 Euro pro Leerstand investiert, außerdem wird eine kostenlose Architektenberatung und energetische Beratung angeboten. Seit dem Start des Programms wurden so 260 Maßnahmen mit rund 1,8 Millionen Euro gefördert.

Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich durchaus beeindruckt, dass das was sich die Gemeindeallianz vorgenommen hat, tatsächlich funktioniert; vor allem, dass Leute wieder in die Ortskerne ziehen. „Alles was man gesehen habe, werde man zwar nicht eins zu eins umsetzen können, aber Etliches sollte durchaus in die Entscheidungen zu Hause mit einfließen“.

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