Weil‘s mal wieder länger dauerte
Stadträte schwänzen, Oberbürgermeister muss Sitzung abbrechen

26.09.2019 | Stand 13.09.2023, 1:59 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz ist sauer. Am Freitag hat er die nicht-öffentliche Sitzung des Stadtrates abbrechen müssen. Der Grund: Es waren zu wenig Stadtratsmitglieder anwesend. Das Gremium war nicht mehr beschlussfähig. Das hat Folgen für den Internetauftritt der niederbayerischen Bezirkshauptstadt.

LANDSHUT Wenn es um die Homepage der Stadt Landshut geht, dann wird im Stadtrat gerne vom Leder gezogen und mit Kritik an der vermeintlich trägen Verwaltung nicht gespart. Die Website ist nicht mehr zeitgemäß, die Modernisierung dauert viel zu lange, so der Grundtenor in den Fraktionen. Zu lange dauerte einigen Stadträten am Freitag offenbar auch die Sitzung im Rathaus. Sie verließen das Plenum vorzeitig und sorgten so dafür, dass Landshut jetzt noch länger auf einen modernen Internetauftritt warten muss. Oberbürgermeister Alexander Putz brach ab, nachdem das Gremium wegen des Mangels an Gremiumsmitgliedern nicht mehr beschlussfähig war.

„Einige hatten Karten für die Theaterpremiere“

In der Sitzung am späten Nachmittag hätten sich drei Unternehmen und ihr Konzept vorstellen sollen. Nur eine Agentur kam aber dazu, ihren Vortrag zu halten. Denn die Reihen im Plenum lichteten sich immer weiter nach dem Ende des öffentlichen Teils der Sitzung, es fehlten immer mehr Stadträte. „Ich habe dann die Sitzung abgebrochen, als nur noch 22 Stadträte anwesend waren“, so Oberbürgermeister Alexander Putz auf Anfrage. Um beschlussfähig zu sein, muss mindestens die Hälfte des Gremiums anwesend sein. Als das nicht mehr der Fall war und weil weitere Stadträte angekündigt hatten, die Sitzung vorzeitig zu verlassen, sah der Oberbürgermeister keinen Sinn mehr, die Präsentation fortzusetzen.

„Einige hatten Karten für die Theaterpremiere“, so Putz. Diese Stadträte hätten dann die Sitzung verlassen. Andere hätten offensichtlich anderweitige Termine gehabt. Fast schon peinlich: Der Auftrag hätte eigentlich schon im Feriensenat vor einigen Wochen vergeben werden sollen. Damals kam es aber laut Putz nicht zu einem Beschluss, weil der Stadtrat weitere Angebote von anderen Firmen hören wollte. Das hätte jetzt am Freitag passieren sollen. Die betreffenden Firmen müssen nun noch einmal den Weg ins Landshuter Plenum auf sich nehmen, wenn sie eine Chance auf den Zuschlag haben wollen. Der Landshuter OB ist deshalb alles andere als erfreut: „Dadurch haben wir jetzt zwei Monate verloren“, so Oberbürgermeister Putz auf Wochenblatt-Anfrage.

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