Diskussion
Blick in die Zukunft von Leader – Regionalkonferenz im Landkreis Kelheim brachte neue Ideen

22.03.2019 | Stand 21.07.2023, 10:56 Uhr
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Über 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus, Kultur und Sozialem trafen sich im Burgmayerstadl in Langquaid, um über die Zukunft des Landkreises zu brüten.

LANDKREIS KELHEIM Wo sind unsere Stärken, wo unsere Schwächen? Wo gibt es Chancen, wo liegen die Risiken? Was sind unsere Visionen und Ziele? Welche Projekte sollen angestoßen werden? Die Ergebnisse aus der Veranstaltung sind die erste wichtige Grundlage für das zukünftige LEADER-Konzept für den Landkreis Kelheim. Das Leader-Konzept, die so genannte Lokale Entwicklungsstrategie, ist die wesentliche Grundlage für die Bewerbung für die nächste Leader-Förderperiode.

Die wichtigste Botschaft überbrachte Dieter Ofenhitzer, vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Leader hat sich bestens bewährt. Es gehört zu den wichtigsten Förderinstrumenten im ländlichen Raum und wird daher von der Europäischen Union sicher weitergeführt. Die Mittelausstattung beträgt fünf Prozent des Eler-Fonds, die Höhe hängt jedoch aktuell auch von den Brexit-Entwicklungen ab. Die thematische Ausrichtung für die nächste Förderperiode 2020 bis 2027 wird weitgehend der aktuellen entsprechen, mit einem stärkeren Fokus auf Klima und Umweltschutz. Seine Botschaft: „Nutzen Sie dieses Förderinstrument, um ihre Region kreativ voranzubringen, sie waren und sind hier bestens aufgestellt.“

Landrat Martin Neumeyer, zudem Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe im Landkreis Kelheim, freute sich über diese klare Ansage des Ministeriums für die Zukunft. „Das motiviert uns. LEADER war, ist und wird auch in Zukunft eines unserer wichtigsten Gestaltungswerkzeuge sein. Die Passionsspiele in Altmühlmünster, das Theater am Bahnhof in Abensberg oder die Schwoagara Dorfbühne – es würde sie nicht geben. Die Inszenierung des Nibelungenlieds auf Schloss Prunn steht kurz vor der Bewilligung. Mit LEADER können wir ein Kulturerbe neuartig in Szene setzen. Das Oxenhaus in Bachl, das Steinbacher Hopfenhaus, das Dorfgemeinschaftshaus in Adlhausen, der Dorfstadl in Sandsbach oder das soeben bewilligte Hirthaus in Hattenhausen – unverzichtbare Treffpunkte, um das Dorfleben aufrecht zu erhalten. Eine Vielzahl an Tourismusprojekten, Maßnahmen zum Grund- und Trinkwasserschutz in der Hallertau und im Jura, Dolinen- und Erosionsschutzmaßnahmen bis hin zur Brückenpflege, dem Netzwerk Demenz oder der neuen Geschäftsstelle des Hospizvereins, die in Kürze fertiggestellt ist. LEADER ist enorm vielfältig, aber LEADER hat immer etwas gemeinsam: Es kommt von den Menschen vor Ort, es wird nicht von oben aufgestülpt. Und genau das ist das Erfolgsrezept“, so der Landkreis-Chef, der sich stellvertretend für das ehrenamtliche Engagement, bei Werner Stahl dem zweiter Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe bedankte.

Auch Bürgermeister Blascheck wies in seinem Grußwort auf die Wichtigkeit der Leader-Förderinitiative hin. „Leader ist ein Förderinstrument für Bürger. Für Ideen, die von den Menschen vor Ort eingebracht, entwickelt und gemeinsam umgesetzt werden. Hier kommt die Europäische Union bei den Bürgern an – und das ist wichtig“, so der Bürgermeister, der zudem Mitglied im Leader-Entscheidergremium ist.

„Leader bietet uns Möglichkeiten, über den Tellerrand hinausblicken. Wir dürfen und wir sollen Querdenken“, so die Botschaft von Klaus Amann von der Leader-Geschäftsstelle beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF an die Konferenzteilnehmer. In vier Themengruppen wurden die aktuelle Situation im Landkreis Kelheim bewertet und Zukunftsideen entwickelt: Ressourcenschutz und Ressourceneffizienz: Wasser, Boden, Pflanze Luft, Tourismus/Wirtschaft/Freizeit: nachhaltig und naturverträglich, Dorfkultur und Dorfleben: traditionell und zukunftsorientiert sowie Bildung und Soziales: innovativ, inklusiv, integrativ.

Moderator Prof. Dr. Alois Heißenhuber von der TU München-Weihenstephan, meinte bei der Vorstellung der Ergebnisse im Plenum: „Die Arbeitsgruppen waren bunt besetzt. Dies spiegelt die Meinungsbildung in der Gesellschaft wider und ist eine erste wichtige Voraussetzung zur Akzeptanzfindung der Projekte.“

Abschließend wies Klaus Amann darauf hin, dass weitere Projektvorschläge gerne an die Leader-Geschäftsstelle übermittelt werden können, Leader ist ein offener Prozess, in den sich die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Kelheim gerne einbringen können.

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