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Expertenrunde tagte zum Thema VLC-Technik an landkreiseigenen Einrichtungen

26.01.2018 | Stand 24.07.2023, 16:21 Uhr
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2013 hatte der Kreisausschuss auf Antrag von Kreisrat Peter-Michael Schmalz (ÖDP) beschlossen, dass bis auf wenige zeitlich und räumlich eng gefasste Ausnahmen grundsätzlich in den Landkreiseinrichtungen (Schulen, Landratsamt, usw.) kein Funk-WLAN zulässig ist. Dies, so Schmalz, entspreche dem von ärztlichen Standesorganisationen entwickelten ALARA-Prinzip. „As low as reasonable achievabele“ bedeutet dabei, dass so wenig Strahlung wie möglich auf den menschlichen Körper einwirken und nur so viel Strahlungsenergie wie zur Datenübertragung unbedingt nötig verwendet werden soll.

LANDKREIS KELHEIM Landrat Martin Neumeyer (CSU) hatte sich bereits vor einigen Monaten mit Kreisrat Peter-Michael Schmalz, den er im Juni 2017 mittlerweile zu seinem Berater in Umweltfragen bestellt hatte, zusammengesetzt und die Sachlage besprochen. Es sollte ein Weg gefunden werden, wie einerseits sowohl der Notwendigkeit der Unterweisung der Schüler im Umgang mit den digitalen Medien und zum anderen der Notwendigkeit einer möglichst effektiven Gesundheitsvorsorge Rechnung getragen werden kann. Da der Landkreis Kelheim der Sachaufwandsträger für Gymnasien, Realschulen, Fach- und Berufsoberschule, Berufsschule und Förderschulen ist, kommt ihm daher besondere Verantwortung zu.

Peter-Michael Schmalz hatte in seiner weiteren Eigenschaft als Umwelt- und Verbraucherschutzreferent des Marktes Langquaid, bereits 2006 mit Unterstützung von Bürgermeister Herbert Blascheck (CSU) und einstimmiger Zustimmung des Marktgemeinderats für den Markt Langquaid ein gesundheitliches Vorsorgekonzept bei der Mobilfunkversorgung von Langquaid entwickelt, umgesetzt und fortlaufend aktualisiert. Vor diesem Hintergrund machte er Landrat Martin Neumeyer einen Vorschlag, wie auch auf Kreisebene für die Landkreisliegenschaften der bisherige grundsätzliche Vorsorgebeschluss 2013 weiter entwickelt werden kann. Wesentliches Element seines Vorschlags war dabei, dass man, wo überall möglich, statt der mobilen Datenübertragung per Funk auf die gesundheitlich unbedenkliche Datenübertragung per Licht setzt. In den Bereichen, wo Lichtübertragung derzeit (technisch noch) nicht möglich sei, sollte man statt ein oder zwei stark strahlenden zentralen Funkstrahlern alternativ auf nur mit geringer Intensität dezentral sendende Mikrozellen setzen.

Zudem organisierte Peter-Michael Schmalz eine Expertenrunde zum Thema VLC im Landratsamt Kelheim. Haupt-Referent bei dieser Expertenrunde war der Wissenschaftler Dr. Anagnostis Paraskevopoulos vom Fraunhofer-Institut. Neben Landrat Neumeyer, Bürgermeister Blascheck und Kreisrat Schmalz, nahm Tim Christiansen vom Kultusministerium, sowie alle betroffenen Fachleute des Landratsamts, Geschäftsleiter Johann Auer, Kreiskämmerer Reinhard Schmidbauer, Sachgebietsleiter für EDV Alexander Bindorfer und Bauingenieur Christian Sendlinger teil.

Ergebnis des Vortrags von Dr. Paraskevopoulos war, dass bereits jetzt in der Industrie die Datenübertragung per Licht Standard ist und eine große Rolle spielt, sei es aus Sicherheitsgründen oder wegen der hohen Datenübertragungsraten. Dr. Paraskevopoulos: „Was den Einsatz von VLC an Schulen betrifft, so stehen wir kurz vor der Serienreife. An einer Stuttgarter Schule laufe mit Unterstützung der Stadt Stuttgart und des baden-württembergischen Kultusministeriums der deutschlandweit erste Pilotversuch der Datenübertragung per Licht im Schulunterricht“. Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Blascheck griffen den Vorschlag von Peter-Michael Schmalz auf, auch in Bayern ein erstes Pilotprojekt zur Datenübertragung per Licht an Schulen umzusetzen. Als nächster Schritt soll nun Anfang 2018 die Pilot-Schule in Stuttgart besucht werden.

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