Einladung
Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht

13.11.2018 | Stand 04.08.2023, 2:18 Uhr
−Foto: n/a

Auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde Straubing nahmen Zweiter Bürgermeister Günther Pammer und Professor Dr. Lutz-Dieter Behrendt von der Stadt Deggendorf an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November teil.

DEGGENDORF/STRAUBING Die Israelitische Kultusgemeinde hatte sie gemeinsam mit der Stadt Straubing und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit gestaltet. Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführerin der Kultusgemeinde, Anna Zisler, sprach Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Er erinnerte an die Vorgänge am 9./10. November 1938 in der Stadt und an das traurige Schicksal der verfolgten jüdischen Bürger. Pannermayr betonte das Bemühen der Stadt um eine aktive Gedenkkultur unter Einbindung der jungen Generation. Er würdigte das Wirken des vor einigen Monaten verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden der jüdischen Kultusgemeinde, Israel Offman. Er rief dazu auf, wachsam zu sein und sich bewusst zu sein, dass wir heute für das verantwortlich sind, was in Zukunft geschieht.

Eine Schülerin und ein Schüler des Johannes-Turmair-Gymnasiums berichteten über ein Projekt von vier Straubinger Schulen, bei dem sich die Schüler mit der Verfolgung der Juden in ihrer Stadt auseinandergesetzt haben. An einem Wunschbaum, der jetzt auch in der Synagoge stand, hatten sie auf symbolischen Granatäpfeln ihre Wünsche für ein friedvolles, tolerantes, gleichberechtigtes Zusammenleben, unabhängig von Herkunft und Religion, niedergeschrieben. Die bewegenden Schlussworte zu dieser eindrucksvollen Gedenkveranstaltung hielt der Pfarrer Hasso von Winnig von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der allen Teilnehmern aus dem Herzen sprach, als er betonte, dass solches Gedenken am 9. November nicht zu einem Pflichttermin erstarren dürfe. Unmittelbar daran schloss sich ein Sabbat-Gottesdienst an, in dem Rabbiner Mendel Murzil und die Gemeinde für die verstorbenen Gemeindemitglieder beteten. Im Anschluss wurde im Gemeinderaum vom Rabbiner der Kiddusch, ein Segensspruch über einem Becher Wein und über Brot ausgebracht, mit dem der Sabbat eingeleitet wurde. Bei einem kleinen Imbiss ergaben sich gute Gespräche mit den Gemeindemitgliedern und Gästen. Dabei konnten die Deggendorfer auch mit Frau Zisler und dem Rabbiner Gedanken austauschen.

Deggendorf