Energetisch aufgeladen
Bürgermeister-Netzwerktreffen zu Energieeffizienz

08.11.2019 | Stand 02.08.2023, 21:11 Uhr
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Um sich dieses Mal über die Themen Photovoltaik, Batteriespeicher und Elektromobilität zu informieren, besuchten die Vertreter der teilnehmenden Kommunen des Energieeffizienz-Netzwerks Berchtesgadener Land zum fünften Netzwerktreffen das Hans-Peter Porsche Traumwerk in Anger.

TRAUNSTEIN/ ANGER. Dr. Willie Stiehler, Netzwerkmoderator von der Energieagentur Südostbayern GmbH freute sich sehr über die rege Teilnahme und starke Motivation der Teilnehmer, im Sinne des Klimaschutzes schnellstmöglich das Maximum an Energieeinsparung und Energieeffizienz in ihren Gemeinden zu erreichen und erinnerte an die beim letzten Netzwerktreffen am 11. Juli 2019 gemeinsam festgelegten Energieeinsparziele bis zum Ende der Netzwerklaufzeit im Oktober 2021 von fünf Prozent im Strom- und zehn Prozent im Wärmebereich. Damit gab er weiter an Maximilian Conrad vom Netzwerkträger, dem Institut für Energietechnik (IfE), der gemeinsam mit den Teilnehmern über die verschiedenen Projekte der Netzwerk-Kommunen berichtete, mit denen die Einsparziele erreicht werden sollen. Aktuell wird beispielsweise unter anderem für die Kommunen, Piding Laufen und Schönau a. Königssee die Errichtung von möglichen Photovoltaikanlagen auf kommunalen Liegenschaften untersucht. Darüber hinaus erfolgt in der Stadt Freilassing die Unterstützung bei der Umsetzung des Energieverbunds. In diesem Projekt erfolgt ein Strom- und Wärmeverbund mehrerer kommunaler Gebäude im Gebietsumgriff des Badylon, was zu einem Autarkiegrad von nahezu 90 Prozent führen wird. Nachdem über den aktuellen Stand der verschiedenen Projekte der Teilnehmerkommunen informiert wurde, berichteten Maximilian Conrad und Dr. Willie Stiehler noch über aktuelle Förderprogramme, die von den Kommunen genutzt werden können. So auch über die aktuelle Ausschreibung für das „Energiecoaching_Plus“, einer 100 Prozent-Förderung der Bayerischen Staatsregierung, für die sich Kommunen aus ganz Bayern bis zum 31.Oktober 2019 bewerben konnten. Im Anschluss informierte das IfE im fachlichen Part über die kommunalen Anwendungsbereiche für Photovoltaik und Batteriespeicher. Maximilian Conrad fasste zusammen, welche Kombinationen aus verfügbaren Dachflächen und angeschlossenen Verbrauchern üblich sind, auf welche Rahmenbedingungen vor Ort geachtet werden muss und, dass die Reduktion des Strombedarfs durch Einsparung sowie durch Effizienzmaßnahmen ebenso entscheidend ist, wie der Einsatz regionaler erneuerbarer Energiequellen. Selbstverständlich wurde auch das Thema Wirtschaftlichkeit genau beleuchtet und anhand von konkreten Beispielen aufgezeigt, dass eine Refinanzierung von Photovoltaik-Anlagen zur Stromeigennutzung auf gemeindeeigenen Liegenschaften in vielen Fällen nach acht bis zehn Jahren erreicht ist, die Anlagen jedoch mehr als 20 Jahre in Betrieb sind. Die Netzwerkteilnehmer freuten sich, Hardy Barth von der Hardy Barth EDV- und Elektrotechnik GmbH beim Treffen begrüßen zu können, der die Photovoltaikanlage mit den Ladesäulen vor dem Traumwerk in Anger umgesetzt hat. Barth betonte, dass es sich Dank der heutigen technischen Möglichkeiten in jedem Fall lohnt, PV-Module auf freien Dachflächen zu installieren - und man damit einen sehr wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten kann. Er hob hervor, dass bei der Energieversorgung von Gebäuden in Zukunft diverse Aspekte zu berücksichtigen sein werden. Beispielsweise kann die Photovoltaik neben ihrer ursprünglichen Rolle als reiner Stromerzeuger auch zur Wärmeversorgung genutzt werden oder mithilfe von smarten Geräten Kombinationen mit Speichertechnologien oder beispielsweise auch Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen realisiert werden. In der darauffolgenden Diskussion wurde deutlich, dass den Kommunen insbesondere die Themen Stromeigennutzung und Mieterstrom wichtig sind. Letzteres ist jedoch noch mit hohen bürokratischen Hürden verbunden. Auch die Entsorgung von PV-Modulen wurde von den Teilnehmern thematisiert, hier konnte Herr Barth aber Entwarnung geben, da schon heute die Module zu 98 Prozent recycelbar sind.

Berchtesgadener Land