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Waldwasser steht auf zwei gesunden Beinen

14.08.2019 | Stand 04.08.2023, 6:05 Uhr
−Foto: n/a

MdL Gibis informiert sich zur Wasserversorgung Bayerischer Wald.

MOOS Das Thema Wasserversorgung ist in aller Munde. Die Dürren und die trockenen Sommer der vergangenen Jahre auf der einen Seite, aber auch gestiegene Auflagen für Wasserversorgungsanlagen von behördlicher Seite auf der anderen Seite, haben dazu beigetragen, dass dieses Thema momentan im Fokus steht. Der Landtagsabgeordnete Max Gibis nahm dies zum Anlass, sich beim größten Wasserversorger im Bayerischen Wald, dem Zweckverband Wasserversorgung Bayerischer Wald, seit 2007 „Waldwasser“ genannt, zu informieren. Geschäftsführer Hermann Gruber empfing den Abgeordneten am neu gebauten Verwaltungssitz in Moos und gab ihm die beruhigenden Infos, dass die Wasserversorgung über „Waldwasser“ zum einen absolut sichergestellt und zum anderen von höchster Qualität sei.

Im November 1963 wurde der Zweckverband Fernwasserversorgung Bayerischer Wald gegründet, um den Einstieg in eine flächendeckende, sichere Wasserversorgung im als Wassermangelgebiet geltenden Bayerischen Wald zu schaffen. „Aufgrund der hydrogeologischen Verhältnisse kann der harte Gesteinsuntergrund im Bayerischen Wald vergleichsweise wenig Grundwasser speichern“, erklärt Geschäftsführer Hermann Gruber dem Abgeordneten. „Deshalb hat man begonnen, Kommunen, die über keine sichere, eigene Wasserversorgung verfügten, sogenanntes Fernwasser aus dem Zweckverband Wasserversorgung Bayerischer Wald anzubieten.“

Heute steht „Waldwasser“, wie sich der Zweckverband seit 2007 aus Image-Gründen und Gründen der besseren Vermarktung nennt, auf zwei Standbeinen. Im 1970 entstandenen Brunnenfeld in Moos im Mündungsgebiet der Isar in die Donau werden jährlich etwa 2,5 Millionen Kubikmeter entnommen und alle Abnehmer rechts der Donau mit Wasser versorgt, wobei bis zu 3,5 Millionen Kubikmeter entnommen werden dürften und das Brunnenfeld auch noch deutlich mehr Wasser hergeben würde. „Seit dem Bau des neuen Wasserwerkes in Moos im Jahr 2018 werden auch alle Haushalte und Gemeinden rechts der Donau mit weichem Wasser versorgt“, so Hermann Gruber. „Zusätzlich zum Bau des neuen Wasserwerkes ist auch die gesamte Waldwasser-Verwaltung mit etwa 70 Personen nach Moos umgezogen, sodass wir jetzt schlagkräftig an einem Ort arbeiten können.“

Das zweite, größere Standbein stellt der Trinkwasserspeicher in Frauenau dar, der aufgrund des gestiegenen Bedarfs zur Versorgung der Gebiete nördlich der Donau im Jahr 1983 in Betrieb ging. „Die Talsperre hat ein Fassungsvermögen von rund 22 Millionen Kubikmeter, wovon wir bis zu 15 Millionen Kubikmeter im Jahr entnehmen dürften“, so Geschäftsführer Hermann Gruber. Moment werden in der nahe gelegenen Trinkwasseranlage Flanitz jährlich 10 Millionen Kubikmeter aufbereitet und in das Leitungsnetz verteilt, womit 80Prozent des benötigten Trinkwassers im Versorgungsgebiet des Zweckverbandes Wasserversorgung Bayerischer Wald, aus der Trinkwassertalsperre Frauenau stammen.

„Waldwasser hat in den letzten Jahren eine Art Renaissance erlebt und versorgt in letzter Zeit wieder deutlich mehr Abnehmer. Auch zusätzliche Anfragen größerer Kommunen und sogar ganzer Versorgungsgebiete liegen vor“, zeigt sich Hermann Gruber gegenüber dem Abgeordneten Max Gibis erfreut über die aktuelle Entwicklung. Als Gründe für das vermehrte Interesse an Waldwasser gibt Gruber die trockenen Sommer und das damit verbundene Versiegen privater oder gemeindlicher Quellen, die Ausweitung der Auflagen für private oder kommunale Wasserversorgungsanalgen sowie nicht zuletzt das gestiegene Vertrauen in den Zweckverband an. „Das gestiegene Vertrauen führen wir vor allem auf den Imagegewinn seit der Umfirmierung in Waldwasser zurück. Wir stehen für eine nachhaltige Sicherung unserer wertvollen Trinkwasserressourcen, für Versorgungssicherheit und für hohe Qualität an bestem Trinkwasser“, beschreibt der Geschäftsführer die Lage. „Dabei zwingen wir das Waldwasser niemandem auf, sondern stehen mit unserer Software, unseren Systemen und unserem Know-how allen Kommunen als Partner zur Verfügung.“ Mittlerweile nutzen viele Kommunen die Software-Angebote des Zweckverbandes zur Überwachung und Visualisierung der eigenen gemeindlichen Wasserversorgung. Auch Projekte, wie etwas die Errichtung von mittlerweile knapp 100 Schulbrunnen tragen zu der positiven Entwicklung des Zweckverbandes bei.

Neben dem gerade abgeschlossenen Neubau des Wasserwerkes Moos sowie des Verwaltungssitzes, in dem das gesamte Leitungsnetz überwacht wird, hat Geschäftsführer Gruber bereits weitere Pläne geschmiedet. „Im alten Wasserwerk in Moos stünden Räume mit perfektem Ambiente für die Ausbildung von wasserspezifischen Berufen zur Verfügung. Hier könnte ich mir ein Schulungszentrum vorstellen.“ MdL Max Gibis versprach, die Errichtung eines solchen Schulungszentrums zu prüfen.

Insgesamt zeigte sich der Landtagsabgeordnete Max Gibis sehr zufrieden mit der Situation der Wasserversorgung durch den Zweckverband Wasserversorgung Bayerischer Wald. „Waldwasser ist ein verlässlicher und fairer Partner, der Versorgungssicherheit und hohe Qualität bietet. Kommunen, die einen Anschluss haben, oder darüber nachdenken, einen Waldwasser-Anschluss zu bauen, tun sicherlich gut daran, in Zeiten zunehmender Trockenperioden in eine verlässliche Wasserversorgung zu investieren“, so Gibis abschließend.

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